Irans Präsident Hassan Ruhani will in die Atomverhandlungen mit dem Westen unter Umständen persönlich eingreifen. Vor der Wahl habe er den Menschen das Ende der Sanktionen versprochen, und dieses Versprechen wolle er auch einhalten, sagte der Präsident.
Sein Ziel sei es, sowohl die Wirtschaftssanktionen zu beenden als auch das Recht Irans auf ein friedliches Atomprogramm zu wahren, sagte Ruhani am Mittwoch laut Nachrichtenagentur ISNA. «Falls notwendig, werde ich sogar die Atomverhandlungen selber führen.»
Die Sanktionen haben den Iran in den letzten Jahren in eine Wirtschaftskrise geführt, die Ruhani nun beenden will. Das nächste Atomtreffen findet Mitte nächsten Monats am Rande der UNO-Vollversammlung in New York statt, an der auch der iranische Präsident teilnehmen wird. Verhandelt wird zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten sowie Deutschland.
Der Iran macht die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zur Voraussetzung für eine Einigung im Atomstreit. Vor einer Verständigung müssten die Strafmassnahmen gegen die Islamische Republik vollständig aufgehoben werden, sagte die Sprecherin des iranischen Aussenministeriums, Marsieh Afcham, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Teheran.
Zur Vorbereitung der Verhandlungen wollen sich demnach zuvor bereits die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton und Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif treffen. Datum und Ort müssten noch besprochen werden, sagte die Sprecherin. Ausserdem könnte es in den kommenden Tagen auch weitere Verhandlungen auf Expertenebene geben. (sda/dpa)