Nach der Hinrichtung von fünf Ausländern in Indonesien wegen Drogenhandels fürchtet die australische Regierung, dass zwei seit Jahren inhaftierte Landsleute die nächsten Todeskandidaten sein könnten. Die Regierung intervenierte erneut.
Man habe in Jakarta inzwischen mehr als 50 Mal gebeten, die Todesstrafe gegen zwei Männer im Alter von 33 und 31 Jahren nicht zu vollstrecken, sagte die australische Aussenministerin Julie Bishop am Montag.
Premierminister Tony Abbott habe sich erneut schriftlich an den indonesischen Staatschef Joko Widodo gewandt, sagte sie. Und die australische Regierung werde weiterhin «auf höchster Ebene» vorstellig werden.
Die zwei Australier waren für schuldig befunden worden, 2005 als Anführer eines Schmugglerrings acht Kilogramm Heroin aus Bali herausschaffen zu wollen.
Trotz internationaler Gnadenappelle waren am Wochenende in Indonesien ein Brasilianer, ein Niederländer, ein Nigerianer und ein Malawi sowie eine Indonesierin auf der Gefängnisinsel Nusakambangan im Zentrum Javas von einem Erschiessungskommando getötet worden. Eine Vietnamesin wurde im Gefängnis Boyolali, ebenfalls in Zentraljava, hingerichtet, auch dort durch Erschiessen.
Erst kürzlich habe das indonesische Aussenministerium allerdings in einer Antwort auf Canberras Bitte um Gnade für die Verurteilten bekräftigt, dass das Land ein Drogenproblem habe und die Strafen vollstreckt werden müssten, sagte Bishop. (kad/sda/dpa/afp)