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Wiedersehen zweier Intimfeinde: Geben sich Schmidt und Schawinski heute Abend wieder auf die Nase?

Roger Schawinski als Geschäftsführer von Sat1 mit Harald Schmidts erfolgloser Late-Night-Nachfolgerin Anke Engelke bei einer Premiere im Düsseldorfer Schauspielhaus im Jahr 2004. (KEYSTONE/EPA/DPA/Joe ...
Roger Schawinski als Geschäftsführer von Sat1 mit Harald Schmidts erfolgloser Late-Night-Nachfolgerin Anke Engelke bei einer Premiere im Düsseldorfer Schauspielhaus im Jahr 2004. (KEYSTONE/EPA/DPA/Joerg Bild: EPA DPA
Roger vs. Harald

Wiedersehen zweier Intimfeinde: Geben sich Schmidt und Schawinski heute Abend wieder auf die Nase?

Heute Abend empfängt Roger Schawinski in seiner Talksendung Harald Schmidt. Dieser hatte Schawinski bei seinem Antritt als Sat1-Geschäftsführer öffentlich gedemütigt. 
16.02.2015, 12:4216.02.2015, 14:15
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Man kann Roger Schawinski lieben oder hassen, aber eins muss man ihm lassen: Er hat Mut. 

Heute empfängt er als Gesprächsgast in seiner Sendung Harald Schmidt. Der deutsche Entertainer und Schawinski haben eine unschöne Vorgeschichte. Als Schawinski 2003 als Geschäftsführer von Sat1 berufen wurde, machte sich Schmidt in seiner Late-Night-Show auf Sat1 vor einem Millionenpublikum über den Schweizer und insbesondere seine schriftstellerischen Leistungen im Buch «Der Ego-Trip» lustig. 

Harald Schmidt lästert über Schawinski. Und das auf dem gleichen Sender, den dieser als Geschäftsführer übernehmen würde.  screenshot youtube

Zusätzlich zum Buchausschnitt verlas Schmidt seinem Sidekick Manuel Andrack auch die Medienmitteilung, die den Wechsel in der Geschäftsführung ankündigte. Der folgende Dialog wurde von der Frankfurter Rundschau damals so wiedergegeben: 

Schmidt: Er tummelt sich so überall, ist mal hier, mal da. Wirklich? Geht das noch weiter? (liest:) «So gründete er den landesweiten Fernsehsender Tele 24.» Oh. Buchautor ist er auch. Einer der Titel: «TV-Monopoly. Die Insider-Story». Kennst du Herrn Schawinski?

Andrack: Nee. Du?

Schmidt: Nein. Schon mal gehört?

Andrack: Ja, also heute ... 

Schmidt: Ja, heute zum ersten Mal. Ich eben auch nicht. ....

Schmidt: (liest) «Die Ablösung von Martin Hoffmann kommt überraschend.» Für mich auch! Ich bin mit ihm befreundet. Ich habe das gar nicht gewusst. Es hiess doch eigentlich: Das beste Ergebnis seit vier Jahren, oder?

Andrack: Ja, Wahnsinn!

Schmidt: Für mich ist es so: Für mich es menschlich 'n bisschen hart, aber als Mediennutte muss ich mich jetzt auf den neuen Chef einstellen. Ja, das ist so in dem Job. Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'. Jetzt kommt 'n Neuer. (mit Schweizer Akzent:) Zeig mal Neues über ihn!

Andrack: Willst Du mal ein Foto sehen? Ich find' keins.

Schmidt: Was soll das denn heissen: Chef von Sat1 und kein Foto zu finden!

(...)

Schmidt: Ich glaube, dass der bald eine eigene Show macht: «Nur die Kasse zählt» oder so. (singt mit Schweizer Akzent:) Nur die Kasse zählt.

Kurz danach kündigt Schmidt an, seine Late-Night-Show bei Sat1 einzustellen. Als Grund für diesen Schritt gab er öffentlich den Geschäftsleiterwechsel – also Schawinski – an. Dessen Vorgänger, Martin Hoffmann, ist ein guter Freund von Schmidt und dieser wollte als Aushängeschild des Senders den damaligen Eigentümern schaden.  

Die späte Retourkutsche von Roger Schawinski

Nach dem Motto «Jeder ist ersetzbar» startete Schawinski eine neue Late-Night-Show mit der Komikerin Anke Engelke, die aber bald wegen Erfolglosigkeit eingestellt werden musste. 

Rund zehn Jahre nachdem Schmidt mit seiner Late-Night-Show, die er zusammen mit Oliver Pocher auf ARD lancierte und damit grandios scheiterte, zog Schawinski in Interviews genüsslich über Schmidt her. 

So sagte er dem «Tages-Anzeiger», Schmidt sei der übelste Zyniker, den er je getroffen habe. «Ich erinnere mich an einen Satz, den er zu mir sagte: ‹Weisst Du Roger, der schönste Moment war, als ich alle meine Leute entlassen konnte›», zitierte Schawinski. 

Schmidt habe sein eigenes Sendekonzept «parasitär» zu Boden gewirtschaftet und den grossen Moderatorenwettstreit genau wie Gottschalk gegen Günther Jauch verloren: «Das wird weh tun. Denn da ist durchaus Ehrgeiz vorhanden, wer besser ist. Und vor allem: Wer mehr Geld macht. Die sind ziemlich geldgeil. Wobei sowieso Jauch in allen Disziplinen die Nase vorne hat.»

Nun wäre die Reihe also wieder an Harald Schmidt, Roger Schawinski rhetorisch auf die Nase zu geben. Schawinski ist darauf eingestellt. «Dirty Harry lässt sicher keine Chance aus. Das ist er seinem Image ja schuldig», sagt Schawinski gegenüber Blick.ch. «Die Sendung wird sicher eine besondere Herausforderung. Doch ich freue mich darauf.» (thi)

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