Nach dem blutigen Überfall islamistischer Taliban auf eine vom Militär betriebene Schule in Pakistan herrscht Staatstrauer. Sie hat am Mittwoch begonnen und dauert drei Tage. Insgesamt starben bei dem Angriff in Peshawar nach bisherigen Erkenntnissen rund 150 Menschen.
Die Zahl der Todesopfer schwankte nach unterschiedlichen Angaben zwischen 148 und 153, unter ihnen über 130 Kinder. Über 250 weitere Menschen wurden verletzt, wie die Regierung der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa mitteilte.
Armeechef Raheel Sharif kündigte am Abend Vergeltung «bis zur vollständigen Eliminierung» der militanten Islamisten in Pakistan an. Die Luftwaffe flog am Abend nach Medienberichten mehrere Angriffe gegen Stellungen der Taliban.
Die Extremisten hatten nach Angaben von Militärsprecher Asim Saleem Bajwa bei dem Überfall nur ein Ziel: «Unschuldige Kinder zu töten». «Sie wollten überhaupt keine Geiseln nehmen», wurde der General in der Nacht zum Mittwoch von den pakistanischen Medien zitiert. Die insgesamt sieben Angreifer seien alle getötet worden.
Am Dienstagabend (Ortszeit) beendete die Armee die Geiselnahme nach stundenlangen Gefechten. Die Extremisten waren vormittags in die vom Militär betriebene Schule eingedrungen und hatten das Feuer auf Schüler und Lehrer eröffnet, die sich im Auditorium zu einer Prüfung versammelt hatten. Schüler flüchteten vor den Angreifern, versteckten sich unter Möbeln oder in den Rohren der Klimaanlage.
Ministerpräsident Nawaz Sharif nannte den Angriff eine nationale Tragödie und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Die Schule wird von mehr als 1000 Schülern besucht und bietet Unterricht für Altersstufen vom Kindergarten bis zur Oberschule. Die Armee betreibt mehr als 120 dieser Schulen in ganz Pakistan. (feb/sda/dpa)