In der kolumbianischen Stadt El Carmen de Bolívar, 580 Kilometer nördlich von Bogotá, sind über 200 Mädchen mysteriös erkrankt. Sie leiden an Kopf- und Gliederschmerzen, wie Francisco Vega, Arzt und Bürgermeister der Stadt, gegenüber AP erklärte.
Die Eltern glauben, die Erkrankungen gehen auf eine Impfung gegen den humanen Papillomavirus (HPV) zurück, die den Mädchen in den vergangenen Monaten verabreicht worden ist. HPV kann bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen. Die Gesundheitsbehörden wollen noch diese oder die nächste Woche über die Resultate ihrer Untersuchung informieren.
Beim Impfstoff handelt es sich um das Produkt Gardasil des amerikanischen Herstellers Merck. Eine Firmensprecherin wollte gegenüber AP «keine Gerüchte zu Merck-Produkten» kommentieren, verwies aber auf den Umstand, dass seit 2006 weltweit über 160 Millionen Dosen verabreicht worden sind.
In der Schweiz wird Gardasil seit 2008 eingesetzt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Zulassungsbehörde Swissmediac untersuchten 2009 einen Fall in Spanien, als zwei Mädchen nach der Impfung mit Gardasil wegen Krampfanfällen behandelt werden mussten. (kri)