Angesichts einer Welle der Gewalt greifen die Sicherheitskräfte in El Salvador massiv gegen mutmassliche Mitglieder mächtiger Banden in dem mittelamerikanischen Land durch. Innerhalb einer Woche seien 5184 Verdächtige festgenommen worden, schrieb Präsident Nayib Bukele am Sonntag auf Twitter. Der Staatschef veröffentlichte Videos von Gefangenentransporten und gepanzerten Fahrzeugen der Sicherheitskräfte auf dem Weg zum Einsatz.
Hasta esta hora, la @PNCSV y la @FUERZARMADASV han realizado 5,184 arrestos de pandilleros.
— Nayib Bukele (@nayibbukele) April 3, 2022
Esto en 8 días y únicamente 7 de ellos con RÉGIMEN DE EXCEPCIÓN.
Seguimos…#GuerraContraPandillas pic.twitter.com/ecqSJkksrM
Zuvor hatte die salvadorianische Polizei mitgeteilt, allein am Sonntag rund 100 Verdächtige gefasst zu haben. Ihnen werden unerlaubter Waffenbesitz, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Drogenbesitz und sexuelle Gewalt vorgeworfen.
Wegen einer Welle der Bandengewalt hatte die salvadorianische Regierung zuletzt den Ausnahmezustand verhängt. Zudem wurde das Strafmass für von Bandenmitgliedern verübte Verbrechen erhöht. Menschenrechtsorganisationen äusserten Besorgnis. Staatschef Bukele bezeichnete Nichtregierungsorganisationen, Menschenrechtler und Journalisten am Sonntag als Verbündete der Banden. «Ihnen wurde die Maske heruntergerissen», schrieb er auf Twitter.
El Salvador hatte vor einigen Jahren die höchste Mordrate der Welt. Mächtige Jugendbanden wie die Mara Salvatrucha und Barrio 18 kämpfen um Geschäftsanteile im Drogenhandel und der Schutzgelderpressung und kontrollieren ganze Stadtviertel. Zuletzt war die Mordrate zwar deutlich gesunken, dennoch kommt es immer wieder zu Wellen der Gewalt. (sda/dpa)