Mehr als 33 Millionen Menschen in Ostafrika haben laut der Hilfsorganisation Oxfam nicht genug zu trinken. In Teilen Somalias, Nordkenias und Südäthiopiens sind bis zu 90 Prozent der überlebenswichtigen Brunnen in ländlichen Gebieten vollständig versiegt, wie aus Oxfam-Berechnungen anlässlich des Weltwassertages am Mittwoch hervorgeht.
Zudem seien die Preise für Trinkwasser in den drei Ländern am Horn von Afrika seit Anfang 2021 in manchen Regionen um bis zu 400 Prozent gestiegen – und damit unbezahlbar für die Menschen dort.
In der Region herrscht eine der schwersten Dürren seit 40 Jahren. Zuletzt fielen fünf Regenzeiten weit unterdurchschnittlich aus. Laut Uno-Angaben sind knapp 10 Millionen Nutztiere der Dürre zum Opfer gefallen. Mehr als 36 Millionen Menschen hätten daher nicht genug zu essen.
«Die hungrigsten Menschen in der Region sind auch die durstigsten», sagte die Direktorin von Oxfam in Afrika, Fati N‘Zi-Hassane. Die Menschen seien nun auf teure Wassertransporte oder unsichere, verunreinigte Brunnen angewiesen. Damit steige das Risiko, sich mit Krankheiten wie Cholera anzustecken.
Laut Vorhersagen werde der Regen dieses Jahr im Mai zum sechsten Mal in Folge ausbleiben, erklärte Oxfam. Demnach handelt es bei der derzeitigen Dürre um die längste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen.
Eine schwere Hungersnot konnte in Ländern wie Somalia durch humanitäre Hilfe bislang vermieden werden. Allerdings sind bisher nur 20 Prozent des aktuellen Sieben-Milliarden-Dollar-Aufrufs der Vereinten Nationen für Äthiopien, Kenia und Somalia finanziert, wie Oxfam erklärte. Das reiche bei weitem nicht aus, um Unterstützung für Millionen von Menschen sicherzustellen. (sda/dpa/afp)