Drama bei Bergungsarbeiten nach einem Schiffsunglück vor Madagaskars Nordostküste: ein Militär-Helikopter mit Regierungsmitgliedern an Bord stürzte in den Indischen Ozean. Ein Staatssekretär - Serge Gellé - sowie der Bordmechaniker wurden nach mehreren Stunden gerettet, vom Piloten und einem weiteren Passagier fehlte am Mittwochmorgen noch jede Spur.
Der 57-jährige Gelle und sein Kollege waren laut Medienberichten 12 Stunden im Wasser, bevor sie geborgen wurden. Gelles Kommentar: «Meine Zeit zu sterben ist noch nicht gekommen.»
Er wollte sich ein Bild vom Ausmaß eines Schiffsunglücks machen – dann stürzte sein Helikopter ab. Ein Politiker in Madagaskar brachte sich danach schwimmend in Sicherheit. Sein Kommentar: »Meine Zeit ist noch nicht gekommen.« https://t.co/YRqp1ap9jz
— SPIEGEL Ticker (@SPIEGEL_alles) December 22, 2021
Obwohl die Absturzursache laut Verteidigungsministerium ungeklärt ist, hatte Staatssekretär Serge Gellé nach seiner Rettung von Sturmböen gesprochen, die die Maschine destabilisiert hätten. Gellé war von einem Fischer gerettet und an Land gebracht worden.
Er hatte offenbar einen Sitz des abgestürzten Helikopters genutzt, um sich über Wasser zu halten. Nach den beiden weiteren Passagieren der Unglücksmaschine wird noch gesucht.
Nach dem Schiffsuntergang dauerte die Suche nach weiteren Vermissten auf der vor Afrikas Ostküste gelegenen Insel weiter an. Die Zahl der Opfer hatte sich bis Dienstagabend auf 39 erhöht, nachdem mehrere Leichen aus dem Wasser geborgen wurden. Ersten Mitteilungen der Behörden zufolge waren 50 Passagiere gerettet worden.
Die insgesamt etwa 130 Passagiere seien illegal an Bord gewesen, da es sich bei der «Francia» eigentlich nur um ein Frachtschiff gehandelt habe, hatte ein Sprecher der Hafenbehörde erklärt. Das Schiff war am Montag in der Hafenstadt Antanambe in Richtung auf den 75 Kilometer südlich gelegenen Zielhafen Soanierana Ivongo gestartet. (aeg/sda/dpa)