Bei Zusammenstössen zwischen Bevölkerungsgruppen im Krisenland Südsudan sind Behörden zufolge mindestens 80 Menschen getötet worden. Bewaffnete Mitglieder einer Gruppe hätten mehrere Dörfer im Bezirk Uror im Zentrum des Landes angegriffen, sagte am Montag John Dak Gatluak, ein hochrangiger Beamte des Bezirks.
Bei den Zusammenstössen am Samstag seien auch rund 50 Menschen verletzt worden. Demnach handelte es sich vermutlich um einen Vergeltungsschlag nach einem ähnlichem Vorfall im Februar.
Derartige Angriffe kommen in diesem Teil des Südsudans häufiger vor und fanden auch schon vor dem 2013 ausgebrochenen Bürgerkrieg statt, wie Südsudan-Experte Alan Boswell von der Denkfabrik International Crisis Group (ICG) sagte. Sie werden demnach durch gegenseitige Viehdiebstähle und Vergeltungsangriffe angeheizt.
Nach Jahrzehnten der Konflikte im Südsudan sind etliche Menschen bewaffnet. Der jüngste Bürgerkrieg wurde zwar 2018 mit einem Friedensabkommen formell beendet, die erst im Februar gebildete Übergangsregierung von Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar ist aber sehr fragil. Millionen von Südsudanesen sind auf der Flucht und auf humanitäre Hilfe angewiesen. (sda/dpa)