International
Argentinien

Anklage gegen Argentiniens Ex-Präsident Macri wegen Ausspionierens

Anklage gegen Argentiniens Ex-Präsident Macri wegen Ausspionierens

02.12.2021, 04:16
Mehr «International»

Der ehemalige argentinische Staatschef Mauricio Macri (2015-2019) ist wegen illegalen Ausspionierens im Zusammenhang mit dem im Jahr 2017 gesunkenen U-Boot «ARA San Juan» angeklagt worden. Der Bundesrichter Martín Bava ordnete zwar keine Untersuchungshaft für Macri an, aber ein Embargo von 100 Millionen Pesos, umgerechnet rund 4,3 Millionen Schweizer Franken, auf das Vermögen des Unternehmers. Zudem dürfe Macri, der zu einem Besuch in Chile war, Argentinien nach seiner Rückkehr nicht verlassen.

Former Argentine President Mauricio Macri leaves court where he was summoned to give a statement in Dolores, Argentina, Thursday, Oct. 28, 2021. Macri was summoned as a suspect in the case of alleged  ...
Bild: keystone

Dem früheren Präsidenten wird vorgeworfen, für das illegale Ausspionieren von Angehörigen verunglückter Soldaten verantwortlich zu sein. Das U-Boot «ARA San Juan» war im November 2017 mit 44 Seeleuten an Bord auf der Fahrt von Ushuaia im äussersten Süden Argentiniens nach Mar del Plata an der Atlantikküste verschwunden. Ein Jahr später wurde das Wrack des in Deutschland gefertigten U-Boots rund 500 Kilometer östlich des Golfs San Jorge vor der patagonischen Küste in einer Tiefe von 907 Metern geortet.

Nach dem Verschwinden der «ARA San Juan» organisierten die Angehörigen der Matrosen immer wieder Demonstrationen und forderten eine umfassende Aufklärung des Unglücks. Während dieser Zeit soll der argentinische Geheimdienst AFI die Telefone von Familienmitgliedern der verschollenen Soldaten abgehört, die Aktivitäten in sozialen Netzwerken überwacht und Demonstranten fotografiert haben. Macri sei verantwortlich für diesen illegalen Geheimdiensteinsatz, befand Richter Bava. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Proteste in Argentinien: Oben ohne gegen Oben-ohne-Verbot
1 / 15
Proteste in Argentinien: Oben ohne gegen Oben-ohne-Verbot
Hunderte Frauen haben in Argentinien gegen ein Oben-ohne-Verbot in der Öffentlichkeit demonstriert.
quelle: epa/efe / david fernandez
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Kampf gegen die Zeit: Der Sauerstoff wird knapp
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Israel will Irans Revolutionsgarden auf Terrorlisten sehen: Was das bedeutet
Nach dem Angriff der Revolutionsgarden auf Israel setzt sich der jüdische Staat dafür ein, dass die Eliteeinheiten der Islamischen Republik Iran als Terrororganisation eingestuft werden. Bislang sträubte sich der Westen dagegen.

«Der Iran muss jetzt gestoppt werden – bevor es zu spät ist», sagte der israelische Aussenminister Israel Katz am Dienstag auf der Plattform X. Er rief dazu auf, Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm zu ergreifen sowie die Revolutionsgarden der Islamischen Republik zur Terrororganisation zu erklären.

Zur Story