Ein berüchtigter französischer Serienmörder hat nach 19 Jahren Haft ein nepalesisches Gefängnis verlassen dürfen. Vom Gefängnis in der Hauptstadt Kathmandu wurde er am Freitag zunächst an die Migrationsbehörde des Landes zur Abschiebung übergeben, wie der Gefängnischef der Nachrichtenagentur DPA sagte.
Anschliessend verliess er das Himalaja-Land am Abend (Ortszeit) im Flieger in Richtung Katar. Von dort sollte er in seine französische Heimat gebracht werden, wie eine Sprecherin der Migrationsbehörde sagte.
Das höchste Gericht Nepals hatte diese Woche die Freilassung des 78 Jahre alten Charles Sobhraj mit dem Spitznamen «die Schlange» ein Jahr vor dem Ablauf der offiziellen Haftzeit angeordnet. Die Gründe dafür waren sein Alter, gutes Verhalten und seine sich verschlechternde Gesundheit. Der Mann wird mit dem Mord an mehreren Touristen in verschiedenen Ländern in Verbindung gebracht. In Nepal wurde er wegen des Mordes an zwei Touristen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Künftig dürfe er nicht mehr in das Land einreisen, hiess es.
Den Spitznamen «Schlange» erhielt er für seine Listigkeit – so entkam er unter anderem immer wieder den Behörden. Seine Lebensgeschichte inspirierte unter anderem eine britische TV-Serie («The Serpent») und mehrere Bücher. (saw/sda/dpa)