Ein Eishockeyspiel dauert 60 Minuten. Das kümmert Randy Holt an diesem Abend nicht. Als die Los Angeles Kings bei den Philadelphia Flyers gastieren, sammelt er mehr Strafminuten, als die Partie eigentlich dauert: 67!
Stewart Randall «Randy» Holt ist ein Rüpel, einer, der seinen Platz in der NHL eher den Fäusten als der Stocktechnik zu verdanken hat. Am Ende seiner Karriere stehen 395 NHL-Partien auf seinem Konto, in denen er bloss 4 Tore erzielt, aber 1438 Strafminuten gesammelt hat.
Im Verlauf der Saison 1978/79 wechselt Holt von den Vancouver Canucks zu den Los Angeles Kings, weil diese ihre talentierte Equipe mit etwas Muskelmasse aufpeppen wollen. Der Verteidiger tut, was man sich von ihm verspricht: Er drischt drauflos.
Im Auswärtsspiel in Philadelphia kassiert Holt nach 10:25 Minuten im ersten Drittel eine Zwei-Minuten-Strafe. Kaum zurück auf dem Eis, trifft er dort auf Frank Bathe, den Schläger in den Reihen des Gegners. Holt kassiert nach der Prügelei 20 Strafminuten und muss in die Kühlbox.
Als es einige Minuten später in die Kabinen geht, darf auch Holt aus seinem «Käfig» – und er zettelt eine veritable Massenschlägerei an. Weil er sich für ein ungeahntes Foul revanchieren will, geht er auf Ken Linseman los. Als die Keilerei, bei der sich fast alle Spieler beteiligen, zu Ende ist, werden Randy Holt 45 weitere Strafminuten aufgebrummt.
Randy Holts Bilanz des kurzen Gastspiels in Philadelphia, der Stadt der brüderlichen Liebe: Eine Zwei-Minuten-Strafe, drei Fünf-Minuten-Strafen, zwei Zehn-Minuten-Strafen und drei Spieldauer-Disziplinarstrafen.
67 Strafminuten in einem Spiel, ja gar 67 Strafminuten in einem einzigen Drittel: Das ist bis heute NHL-Rekord.