Ammar Al Khudairy, der Verwaltungspräsident der Saudi National Bank (SNB), tritt aus «persönlichen Gründen» von seinem Amt zurück, berichtet Bloomberg.
«Persönliche Gründe» könnten in diesem Fall ein Codewort für «Credit Suisse» sein, denn Al Khudairy ist in zweifacher Hinsicht vom CS-Drama betroffen. So war die Saudi National Bank zum einen der grösste Aktionär der CS. Zum anderen sorgte eine Äusserung von Al Khudairy in einem TV-Interview Mitte März dafür, dass der Aktienkurs der Schweizer Bank um mehr als 30 Prozent absackte. Stunden danach erklärte die Schweizer Nationalbank, dass sie der Credit Suisse 50 Milliarden Franken leihen würde, um ihre Finanzen zu schützen. Später einigten sich die Schweizer Behörden schliesslich mit dem grössten Konkurrenten UBS auf die Übernahme der angeschlagenen CS. Es kam zu einem Notverkauf.
Die Saudi National Bank, die erst im Rahmen der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr eingestiegen ist, gab in einem Interview mit Bloomberg TV bekannt, dass weitere Kapitalspritzen für die CS kategorisch ausgeschlossen würden.
Die Begründung: die regulatorischen Probleme, die bei einer Erhöhung des knapp unter 10 Prozent liegenden Anteils auftreten würden. Der Präsident der Saudi National Bank sagte auf die Frage einer Journalistin, ob er bereit sei, die Credit Suisse zu unterstützen, wenn es einen Bedarf an zusätzlicher Liquidität gäbe:
Nach dieser Aussage crashte die Aktie der CS.
Al Khudairy soll durch den bisherigen Saudi-National-Bank-Manager Saeed Mohammed Al Ghamdi ersetzt werden.
(oee)