Der frühere Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Michail Lessin, ist nach US-Medienberichten gewaltsam in Washington ums Leben gekommen. Das soll ein Gutachten aus den USA zeigen. Moskau hatte von einem Herzanfall als Todesursache gesprochen.
Russian president’s former aide died of blunt force trauma at D.C. hotel, medical examiner says https://t.co/UEIAShGCbO
— Washington Post (@washingtonpost) 10. März 2016
Die «Washington Post» und andere Medien zitierten am Donnerstag aus dem Gutachten des obersten Gerichtsmediziners der US-Hauptstadt: Die Todesursache sei demnach Gewalteinwirkung gegen Lessins Kopf. Ausserdem führe der Bericht Verletzungen an Nacken, Oberkörper, Armen und Beinen an.
Lessins Leiche war am 5. November 2015 in einem Washingtoner Hotel entdeckt worden. Er wurde 59 Jahre alt. Lessin war von 1999 bis 2004 Informationsminister und später Putins Berater. Kritikern zufolge spielte er eine wesentliche Rolle bei der Knebelung unabhängiger Medien in Russland.
Die Washingtoner Polizei erklärte am Donnerstag, der Fall werde weiterhin untersucht. Ein Sprecher wollte laut «Washington Post» nicht sagen, ob es sich bei der Gewalteinwirkung um ein Verbrechen gehandelt habe.
СМИ: "Судебно-медицинские эксперты в США пришли к выводу, что причиной смерти экс-министра печати РФ Михаила Лесина стал...
Posted by Maria Zakharova on Donnerstag, 10. März 2016
Der Kreml hatte den Tod Lessins im November bestätigt. Die staatliche Fernsehgesellschaft Russia Today, bei deren Gründung Lessin mitgeholfen hatte, nannte eine Herzattacke als Todesursache. Davon hatte angeblich auch Lessins Familie gesprochen und sich auf entsprechende langjährige Beschwerden berufen.
Putin's propaganda boss Lesin's body was found in a DC hotel, RU news immediately said "heart attack." To the head?! https://t.co/NNo4lcaNhc
— Garry Kasparov (@Kasparov63) 10. März 2016
Das Büro des Gerichtsmediziners in Washington war für eine Stellungnahme am Donnerstag nicht zu erreichen. (kad/sda/dpa)