Am Sonntagabend ging die Polizei von elf Toten aus, machte aber noch keine endgültigen Angaben. Experten verschiedener Polizeieinheiten und der Feuerwehr arbeiten zusammen an der Bergung auf einer Strasse nahe Brighton.
Das Militärflugzeug vom Typ Hawker Hunter war am Samstag während einer Flugshow abgestürzt und auf eine vielbefahrene Strasse gekracht, wo es Autos unter sich begrub. Die schwer beschädigte Strasse und das umliegende Gelände bleiben vorerst als Gefahrenzone gesperrt, da sich nach Angaben der Polizei noch Treibstoff im Flugzeugwrack befindet.
Der Pilot, der aus den brennenden Trümmern gerettet worden war, liegt im Spital, sein Zustand ist einem Polizeisprecher zufolge weiterhin kritisch. Nach Informationen der Nachrichtenagentur PA ist er ein 51 Jahre alter, erfahrener Kunstflieger, der regelmässig an Flugschauen teilnimmt. Er hat war bei der britischen Luftwaffe und hat mehr als 12'000 Flugstunden Erfahrung.
Tausende hatten das Schaufliegen im Rahmen der Shoreham Airshow sehen wollen – schockierte Augenzeugen beschrieben einen gewaltigen Feuerball und herumfliegende Trümmer.
Experten für zivile Flugzeugunglücke suchen seit Samstag in den Trümmern nach Hinweisen auf die Unfallursache. Die Strasse A27 sollte deshalb noch bis mindestens Montagmorgen gesperrt bleiben.
Premierminister David Cameron sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. Aus Respekt wurde die Shoreham Airshow am Sonntag nicht fortgesetzt, wie der Veranstalter, die Royal Air Forces Association, mitteilte. Es sei aber noch zu früh, um über die Zukunft der Airshow zu spekulieren, sagte der Generalsekretär der Organisation, die unter anderem Familien von Luftwaffen-Angehörigen unterstützt.
Im Herbst 2007 war bei der Show in Shoreham ein Stuntman gestorben, der mit einem Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg abgestürzt war. Erst Anfang des Monats war ein ehemaliger Pilot der Luftwaffe bei einer anderen Airshow in England abgestürzt und ums Leben gekommen.
Auch in der Schweizer Luftwaffe wurde der Hunter von 1958 bis 1994 eingesetzt. Er galt als sehr anfällig: 160 Maschinen dieses Typ wurden beschafft, deren 28 gingen bei Unfällen verloren. 15 Piloten erlitten den Tod. In der Truppe wurden sie aufgrund dieser schlechten Unfallbilanz zynisch «fliegende Särge» genannt.
(dwi/kri/sda/dpa)