In den Hauptstädten der brasilianischen Bundesstaaten ist im vergangenen Jahr im Durchschnitt fast halbstündlich ein Mord verübt worden. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Forschungsgruppe Brasilianisches Forum Öffentliche Sicherheit hervor.
Demnach wurden 2014 in den Hauptstädten der 26 Bundesstaaten und der Hauptstadt Brasilia im gleichnamigen Bundesdistrikt 15'932 Morde begangen – gegenüber 15'804 im Jahr davor. Im Vergleich dazu: In der Schweiz waren es in gleichen Zeitraum 41 Tötungsdelikte.
Die Leiterin der Forschungsgruppe, Samira Bueno, sprach von einer «äusserst Besorgnis erregenden Lage».
Dem Bericht zufolge gab es 2014 in Fortaleza, der Hauptstadt des verarmten Bundesstaates Ceará im Nordosten des Landes, die meisten Morde, nämlich 1989. Auf Platz zwei lag Salvador da Bahía, die Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaats Bahía, mit 1397 Mordopfern.
Die Wirtschaftsmetropole São Paulo, Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates und grösste Stadt Brasiliens, folgt mit 1360 Morden in absoluten Zahlen auf dem dritten Rang.
Immerhin: Das sind 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Dagegen liegt die Rate in Fortaleza bei 77 Morden je 100'000 Einwohner.
Der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2016, Rio de Janeiro, die zweitgrösste Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates im Südosten, verzeichnete 1305 Morde, was einer Rate von 20,2 entspricht. Das sind 6,4 Prozent weniger als im Jahr 2013.
Die Schweiz liegt laut UNO mit einer Mordrate von 0,6 je 100'000 Einwohner (Stand 2011) weit unter dem weltweiten Durchschnitt von 6,2 pro 100'000 Einwohner. (sda/afp)