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Charlie Hebdo hört mit Mohammed-Karikaturen auf

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Charlie-Hebdo-Titelblätter
«Fertig gelacht!»: «Charlie Hebdo» thematisiert immer wieder die Pressefreiheit. Hier zwei alternative Titelblätter: ein verantwortungsloses und ein verantwortungsvolles.
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Charlie Hebdo hört mit Mohammed-Karikaturen auf

19.07.2015, 07:2819.07.2015, 11:39
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Das französische Satiremagazin Charlie Hebdo will den muslimischen Propheten Mohammed in Zukunft nicht mehr karikieren. Das sagte der Herausgeber Laurent Sourisseau in einem Interview mit dem «Stern». «Wir haben Mohammed gezeichnet, um das Prinzip zu verteidigen, dass man zeichnen darf, was man will», so der Sourisseau.

Das war's vorerst mit Mohammed: Laurent Sourisseau.
Das war's vorerst mit Mohammed: Laurent Sourisseau.Bild: EPA/EFE

«Wir haben das Recht auf Karikatur verteidigt. Nun sind andere dran», sagt Riss, wie der Herausgeber auch genannt wird. Die Redaktion habe den Propheten nicht aus persönlichem Interesse karikiert, sondern für die französische Gesellschaft. «Es ist ein wenig seltsam: Man erwartet von uns, dass wir eine Freiheit ausüben, die im Grunde niemand mehr zu nutzen wagt. Dabei haben wir unseren Job gemacht.»

Charlie Hebdo

Das Magazin sei nicht vom Islam besessen, betont Riss: «Die Fehler, für die man den Islam kritisiert, kann man anderen Religionen auch vorwerfen.»

Riss nahm am 7. Januar an der Redaktionskonferenz teil, als Attentäter die Redaktion stürmten und das Feuer eröffneten – beim Angriff wurde seine Schulter zertrümmert. Die Attentäter ermordeten zwölf Menschen, darunter der damalige Herausgeber der Zeitschrift, Stéphane Charbonnier, und mehrere prominente Karikaturisten. (rey)

Das Attentat vom 7. Januar

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07.01.2015: Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo»
Sieben weitere Personen sind verletzt. Vier von ihnen schweben in Lebensgefahr.
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zombie1969
19.07.2015 11:11registriert Januar 2014
Es vergeht keine Woche, in der nicht Karikaturen über den Papst, die Kirche oder Jesus in irgendeinem Medium zu sehen sind. Es gibt aber keine Todesfatwas. Keine Leute, die Journalisten deswegen massakrieren.Vielleicht ein paar Klagen von tiefreligiösen Christen, die aber in der Regel unnütz sind.
Die Tatsache, dass so viele Moslems sich permanent von Karikaturen beleidigt fühlen, ist nichts anderes als die klare Botschaft: Wir sind noch nicht angekommen im aufgeklärten europäischen Denken. Wir sind noch nicht bereit für den offenen Dialog in einer Demokratie des 21. Jahrhunderts.
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Baba ♀️
19.07.2015 09:07registriert Januar 2014
So haben diese Barbaren (die Attentäter vom 7. Januar) also ihr Ziel letztendlich doch noch erreicht 😟, das Gewehr hat die Feder bezwungen...
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    Abbruch statt Ausbau: Schweizer Industrie macht bei Trumps Zollwahn nicht mit
    Der amerikanische Markt ist für die hiesigen Industriefirmen sehr wichtig, dennoch knicken sie nicht ein. Eine neue Umfrage des Branchenverbands Swissmem bringt Überraschendes zutage.

    Martin Hirzel ist ein ruhiger Mann. Doch wenn der oberste Schweizer Industrievertreter auf Donald Trumps Zollhammer zu sprechen kommt, dann werden seine Worte lauter. Sollten die USA hart bleiben und die Schweiz nach der 90-tägigen Schonfrist mit einem Einfuhrzoll von 31 Prozent belegen, dann sei das «schädlich », ja sogar «dramatisch» für den hiesigen Werkplatz. Mehr als die Hälfte der Schweizer Industriefirmen müsste mit empfindlichen Margenverlusten rechnen, ein Viertel dürfte sich aus dem Geschäft mit den USA gar ganz zurückziehen.

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