Stuttgart 21 wird wohl frühestens im Dezember 2026 in Betrieb gehen können. Das berichtet der Spiegel und beruft sich dabei auf mehrere am Projekt beteiligte Quellen im Bahn-Konzern. Der umstrittene Bahnhof sollte nach mehrmaligen Verschiebungen eigentlich 2025 in Betrieb gehen.
Noch im März hatte der Staatskonzern öffentlich daran festgehalten, dass die Inbetriebnahme für den Dezember 2025 vorgesehen sei. Doch schon damals schränkte die Deutsche Bahn AG ein, dass nicht alle Teile des Bahnhofs fertig sein würden. Geplant war eine stufenweise Inbetriebnahme des Tunnelbahnhofs, wobei der alte Kopfbahnhof weiter von Zügen angefahren werden sollte. Zusätzlich sollte ein provisorisches Stellwerk gebaut werden.
Nach den Informationen des Spiegel sind die Pläne für die halbgare Inbetriebnahme nun Geschichte. Aufgrund von Planungsschwierigkeiten und wohl auch, weil der Bau des provisorischen Stellwerks einen hohen dreistelligen Millionenbetrag verschlungen hätte.
Die Kosten des Grossprojekts sind jedoch auch zuvor schon ausser Kontrolle geraten. Die Bahn schätzt die Gesamtkosten derzeit auf elf Milliarden Euro. Diese könnten nach der Einschätzung von Experten jedoch auf mindestens zwölf Milliarden oder mehr steigen. Zu Baubeginn ging die Deutsche Bahn von Kosten von rund drei Milliarden Euro aus und plante mit einer Inbetriebnahme im Dezember 2019.
Die Deutsche Bahn hat sich bislang noch nicht zu dem erneuten Bruch des Zeitplans geäussert. Am Dienstag ist eine Sitzung des sogenannten Lenkungskreises vorgesehen, in dem eine Erklärung erwartet wird. In dem Steuerungsgremium sitzen Vertreter von Stadt, Land, Region und Bahn.
Verwendete Quellen:
Dieser Bahnhof hätte in der Form gar nie bewilligt werden dürfen.