Ostritz, ein 2000-Seelendorf im sächsischen Landkreis Görlitz, macht gerade Schlagzeilen. Dort haben Bürger auf ungewöhnliche Art und Weise ein Treffen von Rechtsextremen getrollt.
In Ostritz war am Wochenende ein Rechtsrock-Konzert angekündigt. Erwartet wurden rund 750 Teilnehmer. Bereits im Vorfeld verbot das Verwaltungsgericht Dresden auf dem Gelände den Alkoholkonsum mit der Begründung, es bestehe die Gefahr, «dass Alkohol den offensichtlich kämpferisch-aggressiven Charakter der Veranstaltung noch mehr anheizen würde». Die Polizei setzte das Verbot um und konfiszierte sämtliche Biervorräte auf dem Gelände.
Ostritz in Sachsen: Bürger kaufen Biervorräte auf - aus Protest gegen Neonazis https://t.co/ektLXuPW3T pic.twitter.com/DHDmGlaGBN
— DER SPIEGEL (@DerSPIEGEL) 22. Juni 2019
Die Einwohner von Ostritz setzten noch einen drauf – um wirklich sicher zu gehen: In einer organisierten Aktion kauften sie den gesamten Biervorrat des örtlichen Supermarktes leer, insgesamt mehr als 120 Kisten. Zusammen mit dem Internationalen Begegnungszentrum des Klosters Sankt Marienthal verluden sie die Kisten auf Anhänger und transportierten das Bier weg. Das führte dazu, dass die Teilnehmer des Rechtsrock-Festivals auch auf dem Weg zum Gelände auf dem Trockenen sitzen blieben. (ohe)