In Deutschland ist ein Chauffeur festgenommen worden, der vor sieben Monaten eine Joggerin in Endingen D ermordet und 2014 im österreichischen Kufstein eine Studentin missbraucht und umgebracht haben soll. Beim Beschuldigten handelt es sich um einen 40-jährigen Lastwagenfahrer aus Rumänien.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag wurde der Mann am Freitag festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. «Ich hoffe jetzt, dass unsere Region wieder mehr zur Ruhe kommen kann», sagte der Freiburger Polizeipräsident. Der Verdächtige bestritt bei einer ersten Einvernahme die Tatvorwürfe.
Der Abgleich von Körperspuren von beiden Tatorten hatte früh ergeben, dass es sich um ein und denselben Täter handeln muss – aber nicht, wer es ist. In beiden Fällen wurden die Opfer laut Polizei sexuell missbraucht und mit einer Eisenstange erschlagen.
Weil bei der Tat in Österreich eine spezielle Stange verwendet worden war, die in Lastwagen zum Einsatz kommt, hatten sich die Ermittler schon recht früh auf die Fernfahrerbranche konzentriert. Die Ermittler kamen über die Auswertung von Daten aus der Lastwagen-Maut auf die Spur des Verdächtigen.
Die deutsche Polizei kontaktierte zahlreiche Speditionen aus der Umgebung. Eine von ihnen hatte sich dann am Mittwoch zurückgemeldet.
Indizien ergaben, dass ein Mitarbeiter dieser Spedition für die Tat in Endingen verantwortlich sein könnte. Unter anderem war sein Handy zum Tatzeitpunkt am Tatort eingeloggt. Ausserdem entsprach offenbar das Privatauto des Mannes genau dem Fahrzeugtyp, den Zeugen in Tatortnähe beobachtet haben.
Die Polizei nahm eine Speichelprobe des Mannes. Die Auswertung dieser ergab letztendlich, dass es sich bei dem 40-Jährigen um den «Spurenleger» in Endingen und Kufstein handle, erklärten die Ermittler. Der mutmassliche Täter wurde am Freitagnachmittag an seiner Arbeitsstätte festgenommen.
Das Amtsgericht Freiburg erliess am Samstag Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung und des Mordes. Der Haftbefehl beziehe sich nur auf den Fall in Deutschland, da ein Ausländer für eine Straftat im Ausland mit ausländischem Opfer nicht in Deutschland vor Gericht gestellt werden könne, hiess es seitens der Strafverfolgung.
Rund drei Wochen vor der Tat in Endingen war im nahen Freiburg eine Studentin vergewaltigt und getötet worden. In diesem Fall sitzt ein junger Flüchtling in Untersuchungshaft, der Prozess gegen ihn vor der Jugendkammer des Landgerichts Freiburg beginnt den Angaben zufolge voraussichtlich Anfang September. Für die Morde in Endingen und Kufstein kommt er den Ermittlern zufolge als Täter nicht infrage.
(sda/dpa/apa)