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Gruppenvergewaltigung von Iraner in Deutschland gefilmt

Polizei Deutschland
Nach zwei weiteren mutmasslich beteiligten Männern wird weiter gefahndet.Bild: Shutterstock

Tatverdächtige filmen Gruppenvergewaltigung von geflüchtetem Iraner in Deutschland

10.09.2024, 15:4610.09.2024, 17:07
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Im Fall der Gruppenvergewaltigung eines 30-jährigen Iraners in der deutschen Stadt Iserlohn liegt den Ermittlern ein Handyvideo der Tat vor. Es sei auf einem der sichergestellten Mobiltelefone eines Tatverdächtigen gefunden worden und zeige das Tatgeschehen wie vom Geschädigten geschildert.

Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen, Michael Burggräf. In der Nacht zum Sonntag sollen mehrere Männer mit iranischen Wurzeln in einem leerstehenden Brauereigebäude in Iserlohn im Bundesland Nordrhein-Westfalen den 30-jährigen Flüchtling überfallen, gefesselt und gemeinschaftlich vergewaltigt haben. Die Tat sei auf sexuelle Erniedrigung ausgerichtet gewesen, hatten die Ermittler mitgeteilt. Vier Männer im Alter von 24, 34, 42 und 46 Jahren waren kurz darauf in einem nahegelegenen Wald festgenommen worden und sitzen seit Montag in Untersuchungshaft.

Zwei Tatverdächtige weiter flüchtig

Nach zwei weiteren mutmasslich beteiligten Männern werde weiter gefahndet, sagte der Oberstaatsanwalt. Das Opfer hatte angegeben, von sechs Männern misshandelt worden zu sein.

Der 30-Jährige hatte nach Angaben des Oberstaatsanwalts nach der Tat ausgesagt, Kritiker der politischen Führung in Iran und entsprechend politisch verfolgter Flüchtling zu sein. Die Tatverdächtigen gaben gegenüber der Polizei an, ebenfalls aus Iran zu stammen, aber über dänische und niederländische Staatsangehörigkeiten zu verfügen. Zu den Tatvorwürfen hatten sie geschwiegen.

Staatsschutz prüft weiter möglichen politischen Hintergrund

Weil daher ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen ist, hatte der Staatsschutz bereits am Sonntag die Ermittlungen aufgenommen. Bestätigt sei ein politisches Motiv weiterhin nicht – auch weil die Überprüfung der Angaben der Tatverdächtigen zu ihrer Identität noch andauere, sagte der Oberstaatsanwalt. Die Festgenommenen hätten keine Pässe bei sich gehabt. Ihre Angaben würden nun in den jeweiligen Ländern überprüft. «Das ist ein laufender Prozess», sagte Burggräf. (sda/dpa/kek)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Quittung
10.09.2024 15:40registriert Juli 2024
Ich denke hier wäre angebracht, die entsprechenden Länder entziehen jeweils die Staatsangehörigkeit und schicken sie zurück zum Regime, welchem sie offensichtlich weiterhin treu sind. Um solche Zuwanderung ist es nicht schade...
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Gen X
10.09.2024 15:32registriert August 2023
Wenn die Iraner so stolz auf ihr Land sind, sollten sie womöglich nach dessen Gesetz bestraft werden?
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Truth Hurts
10.09.2024 17:22registriert Mai 2016
Gibt es eigentlich einen einzigen Tag ohne komplett irrsinnige Schlagzeile aus Deutschland?
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