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Christian B.: Hauptverdächtiger im Fall Maddie aus JVA Sehnde entlassen

Police cars guard the entrance to the prison where Christian B., a suspect in the 2007 disappearance of British toddler Madeleine McCann, is serving a prison sentence and is expected to be released We ...
Polizeiautos vor der Haftanstalt, in der Christian B. einsass.Bild: keystone

Christian B.: Hauptverdächtiger im Fall Maddie aus Gefängnis entlassen

Die Ermittler sind sich sicher, dass Madeleine McCann getötet wurde. Und sie sind sich sicher, von wem. Doch es fehlt an Beweisen. Jetzt ist Christian B. ein freier Mann.
17.09.2025, 09:3517.09.2025, 09:35
Leon Pollok / t-online
Ein Artikel von
t-online

Der Hauptverdächtige im Fall Madeleine McCann, Christian B., ist am Mittwochmorgen aus der JVA Sehnde entlassen worden. Das berichten mehrere deutsche und englische Medien übereinstimmend.

Christian B. hatte in dem Gefängnis eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im portugiesischen Praia da Luz abgesessen. Er hatte die Frau im Jahr 2005 überfallen, gefesselt, mit einem Säbel bedroht und mit einer Peitsche gequält.

Christian B. gilt zudem als verdächtig, die damals dreijährige Maddie in Praia da Luz entführt und getötet zu haben. Das Kind war 2007 aus einer Ferienanlage verschwunden, als sich die Eltern ganz in der Nähe in einem Restaurant aufhielten.

Die Ermittler in Deutschland sind sich sicher, dass Maddie tot ist. Sie halten Christian B. für den Täter. «Und zwar allein er», sagte Oberstaatsanwalt Hans Christian Wolters dem NDR. Doch trotz aufwendiger Ermittlungen konnte B. die Tat bislang nicht nachgewiesen werden. Für eine Anklage reichten die Anhaltspunkte nicht aus. B. bestreitet, etwas mit dem Fall zu tun zu haben, es gilt die Unschuldsvermutung.

Christian B. muss elektronische Fussfessel tragen

Allerdings gelten für B. nach der Entlassung aus der Haft Auflagen, wie der «Spiegel» am Dienstag berichtete. Das Landgericht Hildesheim hat demnach entschieden, dass B. eine elektronische Fussfessel tragen und sich regelmässig bei der Führungsaufsichtsstelle und der Bewährungshilfe melden muss. Ausserdem darf er seinen festen Wohnsitz ohne Genehmigung nicht wechseln. Sein Reisepass soll ihm entzogen werden, das Land darf er nicht verlassen. Seine Verteidiger wollen dem Bericht zufolge dagegen vorgehen.

Bereits am Dienstag war das Medieninteresse vor der JVA Sehnde gross, dutzende Journalisten aus Grossbritannien kampierten vor dem Gebäude. B.s Anwalt sagte dem «Spiegel», er befürchte eine «Hetzjagd» auf seinen Mandanten.

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