Der 34-jährige Elektrotechniker war wochenlang in einem Hochsicherheitsgefängnis der USA untergebracht – und dies trotz gültiger Greencard. Doch nun sei er frei und zu Hause bei seinen Liebsten, berichtete die deutsche «Tagesschau» am Freitag und zitierte aus einem Facebook-Posting der deutsch-amerikanischen Familie.
Schmidt war am 7. März bei der Rückkehr von einer Deutschlandreise am Flughafen Boston festgenommen und zunächst im Auslieferungsbereich der Einwanderungsbehörde festgehalten worden. Offenbar ist er nun am Freitag aus der Haft entlassen worden.
Der gebürtige Deutsche ist mit einer Amerikanerin verheiratet, einer Kardiologin. Sie haben ein gemeinsames Kind und ein Domizil in den Vereinigten Staaten.
Während der US-Abschiebehaft hatte sich Schmidt mit einer Botschaft an seine Unterstützer gewandt.
Gemäss seinem Anwalt wurden bei Schmidt unverhältnismässige Vernehmungstaktiken angewendet. Zu seinen Angehörigen konnte er erst Kontakt aufnehmen, nachdem er nach fünf Tagen in ein Hochsicherheitsgefängnis in Rhode Island verlegt worden war. Zu den entwürdigenden US-Haftbedingungen heisst es:
In seinem Zellentrakt habe es heftige Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Gangs, erzählte Schmidt ausserdem in einem früheren Telefonat.
Wie das deutsche Aussenministerium bestätigte, war es zuvor schon dem Generalkonsulat in Los Angeles nicht gelungen, «trotz intensiver Bemühungen» Kontakt zu einem weiteren Deutschen aufzunehmen, der zwei Wochen in Abschiebehaft festgehalten wurde.
Der Mann aus Sachsen-Anhalt sei bei der Einreise von Mexiko nach Kalifornien festgenommen und erst zwei Wochen später abgeschoben worden.
Wie die «Tagesschau» berichtet, hatte das Auswärtige Amt im März als Reaktion auf mehrere rechtlich fragwürdige Verhaftungen von Deutschen bei der US-Einreise die US-Regierung eindringlich zur «Einhaltung von Menschenrechtsstandards» ermahnt und in der Folge auch die offiziellen Reisehinweise verschärft.
(dsc)