Die Kontaktdaten aller rund 65'000 Mitarbeiter der niederländischen Polizei sind nach offiziellen Angaben bei einem Cyberangriff wohl in die Hände eines ausländischen Staates geraten.
03.10.2024, 02:5903.10.2024, 06:42
Ermittlungen der Geheim- und Sicherheitsdienste hielten es für «sehr wahrscheinlich», dass ein fremder Staat für die Tat verantwortlich sei, teilte Justizminister David van Weel dem Parlament in Den Haag mit.

Niederländische Polizisten bei einer Kundgebung von Pro-Palästina-Demonstranten. (Archiv)Bild: keystone
In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass Hacker über das Eindringen in einen Polizeicomputer die Kontaktdaten aller Polizeimitarbeiter erbeutet hatten. Dazu gehörten Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und in einigen Fällen auch private Daten.
In einer Parlamentsdebatte wurde bekannt, dass zusätzlich auch die Kontaktdaten von Staatsanwälten, Bewährungshelfern und Anwälten betroffen sind.
Russland und Iran im Verdacht
Welches fremde Land dahintersteckt, gab Justizminister van Weel nicht bekannt. Die Geheim- und Sicherheitsdienste warnen allerdings seit Jahren vor einer Zunahme von Cyberangriffen aus Ländern wie China, Russland oder dem Iran.
Der niederländische Sicherheitsforscher Rickey Gevers nennt als mögliche Täter Russland und den Iran.
«Wir haben oft gesehen, dass diese Länder sich aktiv in Rechtsfälle oder in kriminelle Organisationen einmischen. Im Fall Russlands war dies bei der MH17-Klage der Fall und wir wissen, dass Iran mit der Mocro-Mafia zusammengearbeitet hat. Aber es bleibt Spekulation.»
Die niederländische Polizei schreibt:
«Polizeibeamte sind Tag und Nacht im Einsatz, um neue Cyber-Bedrohungen zu verhindern bzw. zu bekämpfen und die Täter aufzuspüren.
Alle Kollegen werden laufend über die Folgen des Hacks informiert, unter anderem per Live-Blog, Newsletter und per E-Mail. Außerdem wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet, an die sie sich bei allen Fragen wenden können.»
(sda/dpa/con)
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