Vor rund einer Woche machten Ausschnitte aus dem Buch von Kristi Noem die Runde. In denen erzählt die republikanische Gouverneurin von South Dakota, dass sie ihre 14 Monate alte Hündin erschossen hat. Am Sonntag wünschte sie einem weiteren Hund den Tod: Joe Bidens «Commander».
Haustiere sind wohl eines der wenigen Themen, bei dem sich Republikaner und Demokraten heutzutage noch einig sind. In einer Umfrage gab ein Drittel von ihnen gar an, den eigenen Hund mehr zu lieben als den Partner oder die Partnerin. Kristi Noem, eine der möglichen Vize-Kandidatinnen von Donald Trump, sieht das offenbar anders.
Ihr Hund «Cricket» sei sehr aggressiv gewesen, schreibt Noem. Um sie zu beruhigen, habe sie sie auf die Jagd mitgenommen. Diese habe die Hündin jedoch versaut, weil sie «vor lauter Aufregung den Verstand verlor und all den Vögeln nachjagte».
Nachdem «Cricket» später Hühnern hinterherjagte, sei Noem klar geworden, dass die Hündin untrainierbar sei. Sie habe sich wie ein «ausgebildeter Mörder» benommen, so die Republikanerin. «In diesem Moment wurde mir klar, dass ich sie töten musste», schreibt sie. Noem schnappte sich ihre Waffe und führte den Hund zu einer Kiesgrube.
Für die Geschichte hagelte es in den Tagen danach Kritik - auch aus den eigenen Reihen. Der ehemalige republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, sagte gegenüber «Politico»: «Einen Hund zu töten und dann darüber zu schreiben, hat jede Möglichkeit beendet, dass sie als Vizepräsidentin gewählt wird.» Tatsächlich zeigen Umfragen, dass nur noch rund 3 Prozent der Befragten denken, Noem könnte Trumps Vize werden. Zuvor waren es rund 10 Prozent.
Die Gouverneurin wies die Kritik ihrer Parteikollegen zurück. Auf Twitter schrieb sie vergangene Woche: «Auf einer Ranch gibt es immer wieder schwierige Entscheidungen wie diese.»
I can understand why some people are upset about a 20 year old story of Cricket, one of the working dogs at our ranch, in my upcoming book — No Going Back. The book is filled with many honest stories of my life, good and bad days, challenges, painful decisions, and lessons…
— Kristi Noem (@KristiNoem) April 28, 2024
Ganz nach dem Motto ihres Buches «No Going Back» (deutsch: Kein Weg zurück), doppelte Noem am Sonntag nach. Diesmal hat sie es auf den Hund des Präsidenten abgesehen. «Commander» wurde im Herbst aus dem Weissen Haus verbannt, weil er bis dahin rund zwei Dutzend Agenten des US-Geheimdienstes gebissen hatte. Geht es nach Noem, sollte er deshalb getötet werden. «Wie viele Menschen müssen angegriffen und gefährlich verletzt werden, bevor man eine Entscheidung über einen Hund trifft?», fragte sie in der Sendung.
Hunde sind aber nicht die einzigen Tiere, die bei Noem die Mordlust wecken. In ihrem Buch erzählt die Politikerin, dass sie eine männliche Ziege besass, die «böse und gemein» war. Sie sei nicht kastriert gewesen und roch «ekelhaft, moschusartig, ranzig». Schliesslich habe sie die Ziege auf dieselbe Weise getötet wie Hündin «Cricket» - sie erschoss sie in einer Kiesgrube.
Das Ausmass der Kritik hatte Kristi Noem wohl nicht erwartet. Schon in ihrem Buch schrieb über ihre blutigen Anekdoten jedoch: «Wenn ich eine bessere Politikerin wäre, würde ich die Geschichte hier nicht erzählen.»
Zitat Wikipedia: "Sie war als Rinderzüchterin und Betreiberin eines Jagdgästehauses tätig, arbeitete als Restaurantmanagerin, Medienberaterin und in der Öffentlichkeitsarbeit." Momoll, fast schon überqualifiziert...