Donald Trump hat seinen schärfsten Rivalen im Rennen um die Präsidentschafts-Kandidatur der Republikaner beim ersten öffentlichen Aufeinandertreffen verhöhnt. Der Ex-Präsident nannte Ron DeSantis am Freitagabend Ortszeit beim traditionellen republikanischen Lincoln-Dinner in Des Moines im Bundesstaat Iowa spöttisch «DeSanctus» und forderte die rund 1'200 Parteianhänger auf, dem Gouverneur von Florida «keine Chance zu geben».
Trump benutzt häufiger abwertend gemeinte Spitznamen für politischen Rivalen. Was genau «DeSanctus» bedeutet, ist nicht bekannt.
DeSantis verzichtete dagegen auf direkte Angriffe auf Trump. Kritiker werfen dem Gouverneur von Florida schon länger vor, sich vor direkten Attacken auf Trump zu scheuen. Der republikanische Kandidat Chris Christie etwas sagt, es gebe nur einen Weg zur republikanischen Kandidatur – indem man Trump schlage.
Beim Lincoln-Dinner konnten Trump, DeSantis sowie elf weitere republikanische Präsidentschaftskandidaten für jeweils 10 Minuten reden. Der Kandidat und ehemalige Kongressabgeordnete Will Hurd wurde ausgebuht, als er Trump vorwarf, sich nur um das Amt des Staatsoberhauptes zu bewerben, um eine mögliche Gefängnisstrafe zu umgehen. Trump muss sich derzeit in mehreren Prozessen vor Gericht verantworten, weitere Anklagen drohen.
Trotz der Anklagen steigen Trumps Werte in Umfragen. Der Immobilien-Milliardär spricht von einer Hexenjagd und wirft dem Justizministerium unter der Regierung seines demokratischen Konkurrenten und Präsidenten Joe Biden eine politische Kampagne vor. Weder DeSantis, dem bislang die grössten Chancen für einen Sieg über Trump eingeräumt wurden, noch die anderen Bewerber haben bislang ein Mittel gegen Trumps Popularität unter Republikanern gefunden.
Nach Einschätzung von Meinungsforschern läuft DeSantis die Zeit davon, um das Blatt zu wenden. Derzeit liegt Trump in Umfragen knapp 30 Prozentpunkte vor DeSantis.
(t-online)