International
Donald Trump

US-Präsident Trump startet Projekt Wiederwahl im Juni offiziell

In this May 30, 2019, photo, President Donald Trump talks with reporters on the South Lawn of the White House in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
US-Präsident Trump ist schon länger im Wahlkampfmodus. Bild: AP/AP

Trump will es nochmal wissen – Projekt Wiederwahl startet offiziell im Juni

01.06.2019, 16:00
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump will am 18. Juni bei einem Auftritt mit Vizepräsident Mike Pence offiziell den Wahlkampf für seine Wiederwahl 2020 starten. Trump will im Amway Center auftreten, das Platz für 20 000 Besucher bietet.

U.S. Vice President Mike Pence speaks during a meeting with Canadian Prime Minister Justin Trudeau on Parliament Hill in Ottawa, Ontario, Thursday, May 30, 2019. (Adrian Wyld/The Canadian Press via AP ...
Trumps Vize Mike Pence.Bild: AP/The Canadian Press

Trump teilte am Freitag (Ortszeit) auf Twitter mit, an der «historischen» Veranstaltung in Orlando im US-Bundesstaat Florida würden auch First Lady Melania Trump und Pences Ehefrau Karen teilnehmen.

Dass der 72 Jahre alte Republikaner bei der Präsidentenwahl im November 2020 seine Wiederwahl anstrebt, ist seit langem bekannt. Trump tritt regelmässig vor Tausenden Anhängern bei Wahlkampfveranstaltungen auf, die unter dem Motto «Make America Great Again» stehen. Sie werden von seiner Wahlkampagne organisiert und sind keine Regierungsveranstaltungen des Weissen Hauses.

Bereits im Februar 2018 hatte Trump mit dem Digitalstrategen und früheren Mitarbeiter seiner Trump-Organisation, Brad Parscale, seinen Wahlkampfmanager für 2020 ernannt. Parscale war bereits 2016 verantwortlich für die digitale Strategie des Trump-Wahlkampfes und gilt als einer der Wegbereiter des Wahlsieges des damaligen Aussenseiters.

epa06568684 (FILE) - Brad Parscale, Digital Director, Donald J. Trump Presidential Campaign, speaks on the third day of the 7th Web Summit in Lisbon, Portugal, 08 November 2017. Media reports on 27 Fe ...
Trumps Wahlkampfmanager für 2020, Brad Pascale. Bild: EPA/LUSA

Es wird darüber spekuliert ob wichtige Mitarbeiter, die Trump im Weissen Haus beschäftigt hatte, ins Wahlkampfteam wechseln könnten – darunter seine frühere Kommunikationschefin Hope Hicks.

Start in «Swing State»

Dass Trump den Wahlkampfauftakt in Florida bestreitet, ist kein Zufall. Der Sonnenstaat im Süden gilt als Schlüssel zum Wahlsieg. Mit 29 Wahlmännern ist Florida gemeinsam mit New York der drittgewichtigste Bundesstaat in US-Wahlsystem nach Texas und Kalifornien und mit Abstand der grösste «Swing State».

Darunter versteht man die Bundesstaaten, in denen der Wahlausgang ungewiss ist. In den meisten Bundesstaaten ist der Sieg einer der beiden grossen Parteien – also von Republikanern und Demokraten - vorprogrammiert, deshalb findet in diesen Staaten auch kein oder kaum Wahlkampf statt. Andere wichtige «Swing States» sind etwa Ohio, Pennsylvania und Michigan. Die «Swing States» sind entscheidend für den Wahlausgang.

Donald Trump

20 Kandidierende bei den Demokraten

Mehr als 20 Demokraten bewerben sich um die Kandidatur ihrer Partei, um Trump herauszufordern. Bei den Republikanern gibt es ausser Trump bislang nur einen weiteren Kandidaten, der für die Partei in die Wahl ziehen will. Dabei handelt es sich um den früheren Gouverneur des US-Bundesstaats Massachusetts, Bill Weld.

Weld werden derzeit keine realistischen Chancen eingeräumt, Trump die Kandidatur der Republikaner streitig zu machen. Unter Anhängern der Republikaner geniesst der umstrittene Präsident Zustimmungswerte von etwa 90 Prozent. In der Gesamtbevölkerung liegen Trumps Zustimmungswerte derzeit allerdings im Schnitt unter 45 Prozent.

Damit liegt er klar unter seinen Amtsvorgängern zum vergleichbaren Zeitpunkt der ersten Amtszeit. Allerdings würde ein Gegenkandidat, der bis zum Vorwahlprozess im Februar durchhält, Trump in einen Vorwahlkampf zwingen – was Kraft und Ressourcen binden könnte.

«Sleepy Joe»

Bei den Demokraten werden dem früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden (76) in Umfragen die besten Chancen eingeräumt, als Kandidat der Partei gegen Trump anzutreten. Der Aussagewert solcher Befragungen deutlich vor dem Beginn der Vorwahlen Anfang Februar 2020 ist jedoch begrenzt.

Former Vice President Joe Biden, a 2020 Democratic presidential hopeful, speaks during a town all meeting with a group of educators from the American Federation of Teachers on Tuesday, May 28, 2019, i ...
Ex-Vizepräsident Joe Biden. Bild: AP/Houston Chronicle

Biden hatte seine Kandidatur Ende April erklärt und dabei Trump scharf angegriffen. Die heutige Politik sei auf Spaltung ausgerichtet und Trump sei massgeblicher Treiber dabei, sagte er.

USA

Trump verspottet Biden regelmässig als «Sleepy Joe Biden» («Schläfriger Joe Biden»). Trump hatte in der vergangenen Woche bei einem Staatsbesuch in Japan auf Twitter geschrieben, er habe gelächelt, als der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un Biden als einen Menschen mit niedrigem Intelligenzquotienten bezeichnet habe.

Dass Trump sich bei einem Auslandsbesuch in einer innenpolitischen Angelegenheit zustimmend zur Aussage eines Diktators äusserte, sorgte bei Kritikern des US-Präsidenten für Empörung. (sda/dpa)

Diese Demokraten kandidieren gegen Trump

1 / 7
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
Bernie Sanders, Senator aus Vermont, Jahrgang 1941. Sanders ist zwar ein unabhängiger Senator, aber Mitglied der demokratischen Fraktion.
quelle: epa/epa / tannen maury
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Rücktritte und Entlassungen unter Trump
1 / 39
Rücktritte und Entlassungen unter Trump
SALLY YATES, 30. Januar 2017: Trump entlässt die amtierende Justizministerin und Chefanklägerin, offiziell vor allem wegen ihres Widerstands gegen seine Einwanderungspolitik.
quelle: ap/ap / steven senne
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ministerin für innere Sicherheit verlässt Trumps Regierung
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
stookie
01.06.2019 17:31registriert Oktober 2014
„US-Präsident Trump ist schon länger im Wahlkampfmodus“
Jep, genau genommen ist er aus diesem Modus nie rausgekommen.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randen
01.06.2019 17:17registriert März 2014
Ja der muss nochmal ran. Er hat das Land noch nicht ganz an die Wand gefahren.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
wasylon
01.06.2019 17:15registriert August 2015
Die ersten decken sich schon mit T-Shirt's ein.
Bild
00
Melden
Zum Kommentar
11
Melonis Regierung will 1,7 Millionen Impfverweigerern in Italien Strafe erlassen

Italien will 1,7 Millionen Impfverweigerern während der Zeit der Corona-Pandemie die damals verhängte Geldstrafe von jeweils 100 Euro erlassen.

Zur Story