Der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump sagte am Montag etwa vier Stunden lang in einem zivilen Betrugsprozess in New York aus. Diese Zeit nutzte er, um mit seinem Reichtum zu prahlen und den Richter, Arthur Engoron, verbal zu beleidigen. Doch dieser liess sich nicht aus der Ruhe bringen.
Hier sieben denkwürdige Momente:
Trump gab während der Anhörung zu, dass er die Dokumente kenne, die den Kern des Betrugsfalls bilden, der derzeit verhandelt wird. Dabei geht es darum, dass sein Unternehmen den Wert von Wohntürmen, Golfplätzen und anderen Vermögenswerten erhöht habe, um bessere Finanzierungsbedingungen zu erhalten.
So seien etwa sein Anwesen in Mar-a-Lago und der Golfplatz Doral in Florida unterbewertet, seine Residenz im Trump Tower in New York und sein Anwesen Seven Springs nördlich der Stadt jedoch überbewertet.
Um bis zu 2 Milliarden Dollar soll er so sein Vermögen geschönt haben, werfen ihm die Ankläger vor. Des Weiteren habe der mögliche Betrug Trump 100 Millionen Dollar eingebracht.
Trump entgegnete dazu, dass es seine Kreditgeberin, die Deutsche Bank, nur interessiere, wie viel Bargeld er besitze – und die Bewertung seiner Immobilien bei der Vergabe von Krediten irrelevant sei. Lakonisch meinte er:
Trump musste Engoron Rede und Antwort stehen zu seinem Nettovermögen. Dabei stellte Trump die Geduld des Richters hart auf die Probe, indem er über die Schönheit seines Eigentums plauderte. So sagte er unter anderem, als er gefragt wurde, ob er zwischen 2013 und 2014 Immobilien in Schottland gebaut habe:
Mit dieser Aussage beantwortete er die Aussage des Richters allerdings nicht. Als Engoron nachhakte und ihn über eine Wohnsiedlung im schottischen Aberdeen ausfragte, antwortete Trump:
Trump wurde im Laufe des Gerichtsverlaufs immer aufgeregter und leierte immer wieder dieselben Bemerkungen über Engoron herunter. Zudem sagte er mehrfach:
Und er behauptete, dass eine Art Hexenjagd gegen ihn veranstaltet werde:
Engoron nahm es gelassen und meinte nur: «Sie können mich angreifen, sie können tun und lassen, was sie wollen. Aber beantworten Sie bitte endlich die Frage.» Und als Trump ein anderes Mal nicht spurte, meinte der Richter schlicht: «Ich bin nicht hier, um zu hören, was er zu sagen hat. Ich bin hier, um zu hören, wie er Fragen beantwortet.»
Trump warf der New Yorker Generalstaatsanwältin, Letitia James, vor, dass sie den Prozess nutze, um ihre eigenen politischen Ambitionen voranzutreiben. So behauptete er, dass James Gouverneurin werden wolle. Er schimpfte darum:
Trump warf den Justizbehörden zudem vor, seinem Geschäft übermässig grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Anstatt Fragen zu beantworten, polterte er:
Doch nicht nur Trump, auch sein Anwalt, Christopher Kise, hielt sich nicht zurück mit fragwürdigen Aussagen.
Als Richter Engoron ihn bat, Trump in den hinteren Teil des Gerichtssaales zu führen und ihm die Verhaltensregeln zu erklären – weil «dies keine politische Kundgebung ist» – entgegnete Kise schnippisch:
(yam)
Der Ausgang des Gerichtsverfahrens interessiert ihn nicht im geringsten, er weiss, dass er nichts zu befürchten hat. Er benutzt den Saal als Showbühne und gewinnt* auf der ganzen Linie.
*an Aufmerksamkeit, das Wichtigste für einen Populisten
Tja Donny da ist sich jeder sicher, da das Urteil nämlich längst gefallen ist und du schuldig bist.