In den USA dürfen sich ab Neujahr erstmals bekennende Transgender bei den US-Streitkräften bewerben. Dies gab ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag bekannt. Präsident Trump will den Streit um die Zulassung vorerst nicht vor das Oberste Gericht ziehen.
Aus Kreisen des Justizministeriums verlautete, die Trump-Regierung werde im seit Monaten anhaltenden Streit über eine Zulassung nicht das Oberste Gericht anrufen. Man wolle einen unabhängigen Bericht zum Thema abwarten, der in den kommenden Wochen veröffentlicht werden dürfte. Damit gilt der von Verteidigungsminister James Mattis gesetzte Stichtag 1. Januar 2018 für die Annahme von Bewerbungen.
Trumps Vorgänger Barack Obama hatte ursprünglich die Zulassung ab dem 1. Juli 2017 angeordnet. Mattis verschob diese Frist um sechs Monate. Ende August ordnete Trump dann ein Verbot des Militärdienstes für Transgender an und begründete dies unter anderem mit hohen medizinischen Kosten. Während konservative Anhänger des Präsidenten den Schritt begrüssten, kritisierten Bürgerrechtler ihn.
Richter in vier Bundesstaaten haben seitdem das Verbot durch einstweilige Verfügungen ausser Kraft gesetzt, bis über die Klagen dagegen entschieden wurde. In der vergangenen Woche lehnten dann zwei Bundesberufungsgerichte Anträge der Regierung ab, das Verbot doch zu bestätigen. Ihr wäre damit nur noch die Möglichkeit geblieben, das Oberste Gericht anzurufen.
Transgender sind Menschen, deren sexuelle Identität nicht den biologischen Geschlechtsmerkmalen entspricht, mit denen sie geboren wurden. Einer Studie aus dem vergangenen Jahr zufolge dienen in den US-Streitkräften 2500 Transgender, weitere 1500 sind Reservisten. (sda/reu)