Im Hafen von Rotterdam haben Zollbeamte in einem Container mit Hausrat 2,9 Tonnen Kokain im Verkaufswert von rund 100 Millionen Euro gefunden. Die Drogen wurden bereits am 11. März in dem niederländischen Hafen beschlagnahmt und später vernichtet.
Aus ermittlungstaktischen Gründen habe der Fund aber erst jetzt bekannt gegeben werden können, erklärten die Behörden. Bei der Durchsuchung des Containers aus Curaçao entdeckten die Zollbeamten neben dem deklarierten Hausrat zusätzliche hundert Umzugskartons, in denen sich die Drogen befanden.
Bei dem riesigen Drogenfund führt auch eine Spur nach Deutschland: Als Empfangsadresse der Lieferung war im Frachtbrief der Ort Kranenburg im niederrheinischen Kreis Kleve angegeben, wie die Staatsanwaltschaft Kleve und das Zollfahndungsamt Essen am Donnerstag mitteilten.
Zu weiteren Hintergründen äusserten sich die deutschen Behörden zunächst nicht. Ihren Angaben zufolge ermitteln wegen des Drogenfunds unter anderem Beamte von Zoll, Seehafenpolizei und Steuerfahndung unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft Rotterdam.
Nach Angaben der niederländischen Staatsanwaltschaft war es der bisher drittgrösste Drogenfund im Rotterdamer Hafen. 2005 war eine Ladung von 4,2 Tonnen Kokain entdeckt worden, 2013 wurden 3 Tonnen gefunden.
Die Niederlande sind unter anderem wegen Europas grösstem Hafen in Rotterdam eine Drehscheibe des internationalen Drogenschmuggels. (sda/afp/dpa)