Lichterlöschen zu Hause und in den Fabriken. WÀhrend der letzten Wochen kam es in diversen chinesischen Provinzen und GrossstÀdten zu Stromknappheit. Am hÀrtesten betroffen sind die drei nordöstlichen Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning. Dort droht der Zusammenbruch des Stromnetzes.
FrĂŒhstĂŒck bei Handylicht in Shenyang.Bild: keystone
Industrie und Privathaushalte wurden angewiesen, wenn immer möglich Strom zu sparen, Fabriken mĂŒssen ihren Betrieb an gewissen Tagen zwangspausieren.
Stadt ohne Strom. In Shenyang hilft sich ein Ladenbesitzer mit einem Generator.Bild: keystone
In der 4,5-Millionen-Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurden die Strassenampeln und die Strassenlaternen abgestellt, der Einsatz von Personenliften in HochhÀusern eingeschrÀnkt. Leuchtreklamen blieben dunkel. Je nach Quelle ist von neun bis 20 betroffenen Regionen und Provinzen die Rede.
Eine Frau kocht im Dunkeln. Ein Restaurant in Shenyang wÀhrend der Stromknappheit.Bild: keystone
China hat immer wieder mit Stromproblemen zu kĂ€mpfen â vor allem mit der Verteilung. In diesem Jahr summierten sich verschiedene ungĂŒnstige Faktoren.
Die Weltwirtschaft und der Konsum nehmen langsam wieder Fahrt auf. Chinas Fabriken produzieren auf Hochtouren und benötigen entsprechend viel Strom.
Chinas Strom wird noch immer zu fast 60 Prozent von Kohlekraftwerken produziert. Der Kohlepreis hat sich seit August aber verdoppelt â und Chinas Politik ist dabei nicht unschuldig.
Die Mongolei löste Australien als grössten Lieferanten von Kohle ab. Covid-Restriktionen erschweren aber auch diesen Import, weil wiederholt mongolische Lastwagenfahrer positiv auf Covid getestet wurden. China reagierte mit EinreisebeschrĂ€nkungen â phasenweise durften nur noch ein Viertel der Lastwagen einreisen.
Der Strompreis wird in China vom Staat reguliert. Um bei den aktuellen Kohlepreisen nicht defizitĂ€r produzieren zu mĂŒssen, spekulierten einige Stromproduzenten zu sehr. Ihnen geht langsam die Kohle aus.
China will CO2-NeutralitÀt bis 2060 erreichen. Peking hat bereits verschiedene Regionen dazu angehalten, ihren Energiehunger zu drosseln. Dies steht im Widerspruch mit der unaufhörlich steigenden Nachfrage.
In der Provinz Liaoning fĂ€llt die Windstromproduktion in diesem Jahr sehr dĂŒrftig aus.
Einkaufen bei Stromknappheit in Shenyang am 29. September 2021. Bild: keystone
Die offizielle Version aus Peking lautet, die StromengpÀsse seien Teil der Transition von fossilen zu erneuerbaren Energien. Finanzdienstleister Goldman Sachs schÀtzt, dass rund 44 Prozent der gesamten chinesischen Industrie von der Knappheit betroffen ist und senkte darauf das erwartete Wirtschaftswachstum von China von 8,2 auf 7,8 Prozent. Inwiefern sich das auf den Weihnachtsverkauf in Europa und der Schweiz auswirkt, bleibt abzuwarten. Die DetailhÀndler in den USA haben ihre Kunden aber bereits einmal vorgewarnt. Es könnte zu einer Knappheit verschiedener Produkte kommen. Zum Beispiel von PlastikweihnachtsbÀumen.
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Die beliebtesten Kommentare
Liebu
04.10.2021 18:40registriert Oktober 2020
Es könnte zu einer Knappheit verschiedener Produkte kommen. Zum Beispiel von PlastikweihnachtsbÀumen.
Dann hat ja das Ganze auch gute Seiten. đ€·ââïž
In den USA hat sich der Preisauftrieb im November wie erwartet etwas verstÀrkt. Die Konsumentenpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 2,6 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise im November um 0,3 Prozent.
Dann hat ja das Ganze auch gute Seiten. đ€·ââïž
Fossile Energie wird teuerer.
China will bis 2060 CO2 neutral werden.