International
Lateinamerika

Ecuadors meistgesuchter Drogenboss Fito Macías Villamar gefasst

Ecuadors meistgesuchter Drogenboss gefasst

26.06.2025, 07:2226.06.2025, 07:43
Mehr «International»

Nach seinem Gefängnisausbruch vor mehr als einem Jahr haben Ecuadors Sicherheitskräfte den meistgesuchten Drogenboss des südamerikanischen Landes verhaftet. José Adolfo Macías Villamar, Anführer der mächtigen Bande Los Choneros, sei von einer Spezialeinheit der Polizei und des Militärs festgenommen worden, teilte Präsident Daniel Noboa auf der Plattform X mit. Der unter dem Namen Fito bekannte Kriminelle soll in die USA ausgeliefert werden, wo er wegen Drogen- und Waffendelikten in New York angeklagt wurde.

epa12198026 Drug trafficker Jose Adolfo Macias Villamar 'Fito' (R) is guarded as he is moved in Guayaquil, Ecuador, 25 June 2025. 'Fito' arrived at the Guayaquil Air Base after bei ...
José Adolfo Macías Villamar kurz nach seiner Festnahme.Bild: keystone

Macías Villamar war nach seinem Ausbruch vor 17 Monaten auf der Flucht. Nach Angaben der Polizei wurde der 45-Jährige in der westlichen Küstenstadt Manta, seinem Geburtsort, nach einer zehnstündigen Operation gefasst. Er wurde in einem unterirdischen Bunker in einem Haus gefunden, wie Medien berichteten. Laut der Zeitung «El Mercurio» soll seine drei Jahre alte Tochter aus Versehen sein Versteck verraten haben. Das Mädchen sei von einem Team des Geheimdiensts gefunden und nach ihrem Vater gefragt worden. Dabei habe man herausgefunden, dass sich «Fito» in einem unterirdischen Bunker befand.

Die US-Regierung gratulierte Ecuador zu der Festnahme. «Die Vereinigten Staaten unterstützen Ecuador in seinen Bemühungen, die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen, um die regionale Sicherheit zu fördern», schrieb die US-Botschaft in der Hauptstadt Quito auf X.

Wichtiges Transitland für Kokain nach Europa

«Fito» wurde 2011 zu 34 Jahren Haft verurteilt. Als die Polizei ihn im Januar 2024 aus einem Gefängnis in Guayaquil in eine andere Haftanstalt verlegen wollte, fiel seine Flucht auf. Die Umstände sind bislang unklar. Kriminelle Banden lieferten sich damals in mehreren Haftanstalten des Landes heftige Auseinandersetzungen und nahmen Aufseher als Geiseln. In diesem Chaos soll ihm die Flucht gelungen sein. Erstmals war er bereits im Jahr 2013 aus der Haft geflohen.

FILE - This wanted poster posted on X by Ecuador's Ministry of Interior on Jan. 9, 2024, shows Jos� Adolfo Mac�as Villamar, alias Fito, the leader of Los Choneros gang. (Ecuador's Ministry o ...
Mit solchen Postern wurde nach Villamar gesucht.Bild: keystone

Die Gewalt nahm in Ecuador in den vergangenen Jahren dramatisch zu. Die Choneros kämpfen mit anderen Verbrechergruppen um die Kontrolle über Routen des Drogenschmuggels. Ecuador gilt als wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Bolivien und Peru, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird. (dab/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Swatch-Chef Hayek fordert Konfrontationskurs mit Donald Trump
Der Chef der Schweizer Uhrenmarke Swatch, Nick Hayek, fordert den Bundesrat auf, mit Donald Trump auf Konfrontationskurs zu gehen. Unter anderem schlägt er 39 Prozent Exportsteuer auf Goldbarren vor.
Nick Hayek will, dass die Schweiz von der Beschwichtigungsstrategie, die der Bundesrat gegenüber US-Präsident Donald Trump aktuell fährt, wegkommt. So fordert der 70-Jährige, dass künftig eine Exportsteuer von 39 Prozent – entsprechend dem Zollsatz, den die USA gegen die Schweizer Wirtschaft verhängt haben – auf Goldbarren eingeführt wird. Gegenüber dem «Blick» sagt Hayek:
Zur Story