Sie meinen es ernst: Diesen Mittwochnachmittag haben der kosovarische Parlamentspräsident, die Staatspräsidentin und der Ministerpräsident den formellen Antrag zum EU-Beitritt unterzeichnet. Er soll am Donnerstag an die tschechische Ratspräsidentschaft übergeben werden.
Premierminister Albin Kurti sprach von einem Beginn eines neuen Kapitels: «Der Fortschritt wird von unserem Engagement für tiefgreifende und transformative Reformen abhängen, die unsere Demokratie und Wirtschaft stärken.» Der Schritt ist jedoch gewagt und, wie die Berliner Zeitung schreibt, wohl eher symbolischer Natur.
Die Hürde liegt für den Kosovo darin, dass er nicht allgemein international anerkannt ist. Zwar erkennen über 100 Länder den Kosovo als souveränen Staat an, aber nicht alle EU-Länder tun dies: Spanien, Rumänien, die Slowakei, Griechenland und Zypern sehen Kosovo weiterhin als Teil Serbiens. Unter dieser Prämisse kann der Kosovo nicht der EU beitreten, da der Aufnahmebeschluss einstimmig erfolgen muss.
Serbien reagiert derweil empört: Man forderte die EU umgehend auf, den Beitrittsprozess abzubrechen. (cpf)