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Good News: Treibhausgas-Ausstoss in der EU seit 1990 um 23 Prozent gesunken

Good News: Treibhausgas-Ausstoss in der EU seit 1990 um 23 Prozent gesunken

20.10.2015, 15:0120.10.2015, 15:10
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Die EU-Kommission dürfte ihre Klimaziele bis 2020 schaffen: Die Emissionen von Treibhausgasen sind in der EU seit 1990 um 23 Prozent gesunken. «Als Signal für den Klimagipfel in Paris», bezeichnete dies EU-Umweltkommissar Miguel Arias Cañete am Dienstag bei der Präsentation des Prognoseberichts in Brüssel. Denn gleichzeitig wuchs die Wirtschaft um 46 Prozent.

Blickt man auf einzelne Länder, dann werden Österreich, Belgien, Irland und Luxemburg die Klimaziele nicht schaffen – alle anderen 24 EU-Staaten liegen auf Kurs. Insgesamt hat die EU mit den 23 Prozent die 2020-Ziele bereits übererfüllt.

Aber auch wenn bisher jährlich eine Reduktion von fast einem Prozent erreicht werden konnte, werde es nicht so gut weitergehen, sagte Cañete weiter. Denn die neuesten Prognosen im Bericht der Umweltagentur zeigen bis ins Jahr 2020 nur noch eine Reduktion von 24 Prozent auf. 25 Prozent wären mit Zusatzmassnahmen möglich.

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Warmer Winter hat geholfen

Im Vergleich zeigt der Bericht, dass die Emissionen im Vorjahr um vier Prozent gegenüber 2013 gefallen sind, wobei dieser Umstand auch «dem warmen Temperaturen im Winter geschuldet war, der den Energieverbrauch reduzierte», sagte der Direktor der EU-Umweltagentur, Hans Bruyninckx.

Dass die zukünftige Reduktion abnimmt, habe vor allem aber damit zu tun, dass beim Beginn der EU-Klimapolitik im Jahr 2005 diese noch relativ leicht machbar war. «Da hingen die Früchte noch niedrig», betonte Cañete. «Der Weg zu den 2030-Zielen wird aber schwieriger.» Hier seien komplexe Technologien zur Umsetzung notwendig.

Als Negativaspekt erwies sich im Übrigen der Verkehrssektor, der als einziger steigende Emissionen verzeichnete. Diese nahmen von 1990 um insgesamt 19 Prozent zu, wobei der Höhepunkt im Jahr 2007 erreicht wurde – seitdem gibt es wieder einen Rückgang zu verzeichnen. Hierbei wurde auch klargestellt, dass der VW-Skandal keine Auswirkungen auf diese Zahlen hat.

Anstrengungen genügen nicht

Als positiven Aspekt hob Cañete hervor, dass beim UNO-Klimagipfel COP 21 in knapp sechs Wochen in Paris mit 150 Ländern 90 Prozent der globalen Verursacher von Treibhausemissionen mit an Bord seien: «In Kyoto waren es nur 35 Staaten.»

Jedoch werden die bisherigen Anstrengungen bei weitem nicht für das Zwei-Grad-Ziel ausreichen, denn bei der Verwirklichungen der gegenwärtigen Vorschläge läge die Reduktion der Klimaerwärmung immer noch nur bei drei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Bruyninckx nannte bei der Präsentation des Berichts auch die Prognosen für die EU für das Jahr 2030. Hier wäre gegenüber 1990 ohne Zusatzmassnahmen eine Minderung von 27 Prozent und mit Zusatzmassnahmen 30 Prozent zu erreichen. (whr/sda/apa)

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