Der Weg ist frei für eine vollständige Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in den Schengen-Raum: Die EU-Botschafter haben laut Angaben der ungarischen Ratspräsidentschaft auf X bei ihrem Treffen am Mittwoch in Brüssel «die Vorbereitung des Ratsbeschlusses zur Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen zu Bulgarien und Rumänien ab dem 1. Januar 2025 abgeschlossen».
Damit können die zuständigen Ministerinnen und Minister beim Treffen des Rats für Inneres und Justiz am 12. Dezember abstimmen. An diesem Treffen wird auch die Schweiz teilnehmen.
In Ratskreisen wird mit einer Zustimmung aller Mitgliedsländer gerechnet. Die Innenminister Österreichs, Rumäniens und Bulgariens sowie Ungarns hatten vergangenen Freitag in Budapest ein neues Grenzschutzpaket vereinbart, um die Weichen für einen Schengen-Beitritt der beiden Südosteuropäischen-Länder im Januar zu stellen.
Auch das Schweizer Staatssekretariat für Migration (SEM) hatte sich in vergangenen Jahren für einen Beitritt von Bulgarien und Rumänien an Schengen ausgesprochen. Am Treffen im Dezember in Brüssel wird sich die Schweiz einbringen können, jedoch ohne Mitbestimmungsrecht.
Rumänien und Bulgarien sind bereits seit März Mitglieder von «Air Schengen», das heisst es gelten keine Kontrollen mehr an Luft- oder Seegrenzen. (sda/apa)
Mit der Befreiung von Grenzkontrollen entfällt die Verpflichtung, aufgrund der Überschreitung der Binnengrenzen ein gültiges Grenzübertrittsdokument vorzuzeigen oder vorzulegen. Die Konsequenz: Auch Kriminelle/Illegale müssen nicht mit einer Grenzkontrolle rechnen. Schengen wird damit nicht zum propagierten «Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts», sondern zwangsläufig zum Unsicherheitsraum.