International
EU

EU-Parlament ruft «Klimanotstand» für Europa aus

EU-Parlament ruft «Klimanotstand» für Europa aus

28.11.2019, 12:31
Mehr «International»
Das EU-Parlament rief in Strassburg den Klimanotstand aus. (Archivbild)
Das EU-Parlament.Bild: AP

Das EU-Parlament in Strassburg hat den «Klimanotstand» für Europa ausgerufen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag mit grosser Mehrheit für eine entsprechende Resolution. Dies ist ein symbolischer Akt, der aber Druck auf eine konkrete Gesetzgebung aufbauen soll.

429 Parlamentarier sprachen sich dafür aus, es gab 225 Gegenstimmen, 19 Abgeordnete enthielten sich. Mit der Resolution soll unterstrichen werden, dass wegen des Klimawandels dringend gehandelt werden müsse, erklärte das Parlament.

Er sei stolz, eine Mehrheit im Europaparlament erreicht zu haben, um Europa zum ersten Kontinent zu machen, der den Klima- und Umweltnotstand ausruft, sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses, Pascal Canfin, nach der Abstimmung. Damit werde die Erwartung der europäischen Bürger erfüllt.

Die Parlamentarier forderten in der Resolution die EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und die globalen Akteure auf, umgehend konkrete Massnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Ausserdem müsse die neue EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen ihre gesamte Arbeit auf Folgen für Klima und Umwelt abklopfen.

Weltweit sind zahlreiche Städte dem Aufruf von Natur- und Klimaschützern gefolgt: So haben Städte wie Los Angeles in den USA, Vancouver in Kanada, London, Köln, Genf oder Basel bereits ähnliche Resolutionen verabschiedet.

Auch einige nationale Parlamente haben den Klimanotstand ausgerufen. In Grossbritannien hatte sich das Unterhaus im Mai dafür ausgesprochen - rechtlich bindend war die Entscheidung dort jedoch nicht. In Irland stimmten Abgeordnete ebenfalls im Mai einem entsprechenden Antrag zu und erklärten den Klimanotstand. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So sieht es aus, wenn gegen 100'000 fürs Klima demonstrieren
1 / 19
So sieht es aus, wenn gegen 100'000 fürs Klima demonstrieren
Gegen 100'000 Menschen strömten laut Organisatoren am Samstag nach Bern, um vor den Wahlen für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
quelle: jan hostettler / jan hostettler
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Tiere verdursten im Süden Afrikas
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
w'ever
28.11.2019 13:26registriert Februar 2016
das EU-parlament kann noch so viel ausrufen und verträge aushandeln soviel es will, solange es nicht handelt und die eigene wirtschaft halt auch mal ein wenig darunter leidet, wird nie irgendwas passieren
259
Melden
Zum Kommentar
6
«Werden einen Unterschied machen» – USA lieferten heimlich weitreichende ATACMS an Ukraine
Schon vor der offiziellen Freigabe neuer Ukraine-Hilfen durch den Kongress haben die USA ihrem Verbündeten heimlich ATACMS mit grösserer Reichweite geliefert. Die Kurzstreckenraketen, die das Kräfteverhältnis im Krieg gegen Russland beeinflussen sollen, wurden letzte Woche bereits eingesetzt.

Aufatmen in der Ukraine: Nach der Freigabe neuer Ukraine-Hilfen durch den Kongress hat US-Präsident Joe Biden während einer Rede im Weissen Haus ein sofortiges neues Militärpaket für das von Russland angegriffene Land angekündigt.

Zur Story