International
Finnland

Ostsee-Pipeline vermutlich durch Anker eines Containerschiffs beschädigt

A compression station of the Baltic Connector marine gas pipeline is pictured in Inkoo, Finland, Nov. 5, 2019. Finnish government is to hold a press conference later on Tuesday, Oct. 10, 2023, to info ...
Die Gas-Pipeline Balticconnector war am 8. Oktober beschädigt worden.Bild: keystone

Ostsee-Pipeline vermutlich durch Anker eines chinesischen Containerschiffs beschädigt

24.10.2023, 19:54
Mehr «International»

Nach der Beschädigung der Ostsee-Pipeline Balticconnector gehen die Ermittler davon aus, dass die Schäden durch einen grossen Anker eines chinesischen Containerschiffs verursacht worden sind. Am Meeresboden sei eine anderthalb bis vier Meter breite Schleppspur zu sehen, die zur Schadensstelle an der Gasleitung führe, sagte Risto Lohi von der ermittelnden finnischen Kriminalpolizei am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Einige Meter davon entfernt habe man einen Anker gefunden, der die Spur und die Schäden vermutlich verursacht habe. Es werde angenommen, dass das unter der Flagge Hongkongs fahrende Schiff «Newnew Polar Bear» die Schäden angerichtet habe.

Der Anker wurde nach Lohis Angaben am Dienstagmorgen geborgen. Er weist demnach Spuren auf, die darauf hindeuten, dass er Kontakt mit der Pipeline hatte.

Die Gas-Pipeline Balticconnector verläuft zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland durch den Finnischen Meerbusen im östlichen Teil der Ostsee. Sie war am 8. Oktober beschädigt worden. Der finnische Präsident Sauli Niinistö hatte zwei Tage später mitgeteilt, dass die Schäden an der Leitung sowie einem Datenkabel zwischen Finnland und Estland wahrscheinlich durch «äussere Aktivität» verursacht worden seien. Ob es sich dabei um einen Unfall oder um bewusste Sabotage handelte, ist bislang unklar.

Bereits am Freitag hatte die finnische Kriminalpolizei mitgeteilt, sich bei den Untersuchungen des Vorfalls auf die Rolle der «Newnew Polar Bear» zu konzentrieren. Das Schiff gehört einer chinesischen Reederei. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
31 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sälüzäme
24.10.2023 22:07registriert März 2020
Wenn der Anker wirklich von dem erwähnten Schiff ist bin ich auf die Erklärung der Reederei gespannt. In solchen Tiefen lässt man den Anker nur in einem Notfall runter und das Schiff hat kein Notsignal abgesetzt, kostet ja richtig Geld wenn andere zu Hilfe kommen.
Jetzt wird es halt noch teurer nur weil man sein Gesicht nicht verlieren will oder etwas zu vertuschen hat, beides sind bekannte chinesische Eigenschaften.
712
Melden
Zum Kommentar
avatar
Helas
24.10.2023 21:10registriert Oktober 2016
Wow, ganz ohne Sprengstoff & Spezialtaucher! Raffinierte Taktik, um die westliche Infrastruktur ungestraft zerstören zu können! So fällt es den angegriffenen Ländern schwer, die Zerstörung ihrer Infrastruktur als kriegerischen Akt zu deklarieren und als Kriegseintrittsgrund zu nutzen. Könnte ja durchaus ein Versehen gewesen sein. Und wenn ich weiter spekulieren darf: Rate ich richtig, dass das Schiff versichert ist und letzten Endes sogar eine westliche Rückversicherung wie die SwissRe bezahlen muss, so dass "der Westen" nicht nur den Schaden hat, sondern auch die Reparaturkosten tragen muss?
5412
Melden
Zum Kommentar
avatar
bitzliz'alt
24.10.2023 22:56registriert Dezember 2020
Das ist so eine Geschichte "die zum Himmel stinkt"! Einmal hat die Newnewpolarbaer in einer stark befahrenden Schifffahrtsstrasse Anker geworfen, müsste somit in Schwierigkeiten gesteckt haben und sowohl andere Schiffe (u.a Fähren) und die Küstenwache informieren müssen .... (hat sie nicht ...) .Dann findet man dieses Schiff (24.10.23 22:30h MEZ "marine traffic" offiz. Seite) im Weissen Meer vor Archangelsk, ist also in der Zwischenzeit aus der Ostsee raus, um Schweden/Norwegen rumgeschippert um dort einen russischen Hafen anzulaufen. Komisch, nicht...?
406
Melden
Zum Kommentar
31
Vor Abstimmung über Amtsenthebung: Südkoreanischer Präsident entschuldigt sich bei Bürgern

Unmittelbar vor der Abstimmung über einen Antrag für ein Amtsenthebungsverfahren hat sich der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol bei seinem Volk für das vorübergehende Verhängen des Kriegsrechts entschuldigt. In einer live im Fernsehen übertragenen Rede versprach Yoon zudem, dass so etwas unter seiner Führung nicht wieder geben werde. Er werde die «rechtliche und politische Verantwortung» für sein Handeln übernehmen und es seiner Partei überlassen, wie lange er im Amt bleiben solle. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Zur Story