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Macron gewinnt Präsidentschaftswahl in Frankreich

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Macron bleibt fünf weitere Jahre Frankreichs Präsident

Bei Frankreichs Präsidentschaftswahl kommt es zum Duell Macron vs. Le Pen. Wir fassen die Informationen dazu hier zusammen.
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25.04.2022, 12:39
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Putin gratuliert Macron

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Emmanuel Macron Medienberichten zufolge zur Wiederwahl gratuliert. Wie «Agence France Presse» – unter Berufung aus dem Kreml – berichtet, soll Macron eine Telegramm-Nachricht erhalten haben, in dieser Putin die Wiederwahl begrüsse. (cst)

Frankreichwahl: Macron siegt klar nach Auszählung aller Stimmen

Frankreichs liberaler Präsident Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl nach vorläufigem amtlichen Endergebnis mit 58,54 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Er büsste allerdings im Vergleich zur Wahl von 2017, als er auf 66,1 Prozent kam, deutlich an Stimmen ein. Seine rechte Herausforderin Marine Le Pen kam auf 41,46 Prozent der Stimmen, wie es vom Innenministerium in Paris nach Auszählung aller Stimmen der zur Wahl registrierten Wähler am Montag hiess. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 72 Prozent.

Der französische Staatschef hat weitreichende Machtbefugnisse und amtiert fünf Jahre. Etwa 48,7 Millionen Französinnen und Franzosen waren zur Wahl eingeschrieben. In der ersten Runde vor zwei Wochen traten zwölf Kandidatinnen und Kandidaten an. Die traditionellen Volksparteien der Sozialisten und Republikaner fuhren historisch schlechte Ergebnisse ein. Sowohl die Stichwahl als auch der erste Wahlgang zeigten, wie tief gespalten die französische Gesellschaft ist. (sda/dpa)

Selenskyj bezeichnet Macron als «wahren Freund»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zur Wiederwahl gratuliert und ihn als «wahren Freund» bezeichnet. Er schätze die Unterstützung Frankreichs, schrieb Selenskyj in der Nacht zum Montag bei Twitter. «Und ich bin überzeugt: Wir schreiten zusammen zu neuen gemeinsamen Siegen. In ein starkes und geeintes Europa.»

Biden gratuliert Macron

US-Präsident Joe Biden hat Emmanuel Macron zu seiner Wiederwahl als französisches Staatsoberhaupt gratuliert. «Frankreich ist unser ältester Verbündeter und ein wichtiger Partner bei globalen Aufgaben», schrieb Biden am Sonntagabend (Ortszeit) bei Twitter. Er freue sich auf die Weiterführung einer engen Kooperation etwa bei der Unterstützung der Ukraine, der Verteidigung der Demokratie und beim Kampf gegen den Klimawandel. (sda/dpa)

Macron siegt klar nach Auszählung aller Stimmen

Frankreichs liberaler Präsident Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl nach vorläufigem amtlichen Endergebnis mit 58,55 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Er büsste allerdings im Vergleich zur Wahl von 2017, als er auf 66,1 Prozent kam, deutlich an Stimmen ein.

Seine rechte Herausforderin Marine Le Pen kam auf 41,45 Prozent der Stimmen, wie das Innenministerium in Paris nach Auszählung aller Stimmen der zur Wahl registrierten Wähler in der Nacht zum Montag mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 72 Prozent.

Der französische Staatschef hat weitreichende Machtbefugnisse und amtiert fünf Jahre. Etwa 48,7 Millionen Französinnen und Franzosen waren zur Wahl eingeschrieben. In der ersten Runde vor zwei Wochen traten zwölf Kandidatinnen und Kandidaten an. Die traditionellen Volksparteien der Sozialisten und Republikaner fuhren historisch schlechte Ergebnisse ein. Sowohl die Stichwahl als auch der erste Wahlgang legten offen, wie tief die französische Gesellschaft gespalten ist. (sda/dpa)

Reaktionen aus der Politik

Viele Politiker sind auf die Wiederwahl von Emmanuel Macron eingegangen. Italiens Regierungschef Mario Draghi bezeichnet die Wiederwahl beispielsweise als «grossartige Nachricht für ganz Europa». Auf Englisch und dann auf Französisch gratulierte auch Boris Johnson Emmanuel Macron zur Wiederwahl. Mehr dazu liest du hier:

87 Prozent der Stimmen ausgezählt

Kurz nach 23 Uhr meldete das französische Innenministerium die Auszählung von 87 Prozent aller Stimmen. Macron kommt demnach auf 15'312'691 der Stimmen (55,8 %), Le Pen wurde von 12'132'859 Stimmberechtigten (44,2 %) gewählt. Laut den Prognosen, auf die der Sender France 2 am Sonntagabend gegen 23.00 Uhr verwies, kam Macron auf 58,8 Prozent der Stimmen.

Wir werden die Live-Berichterstattung in der Nacht zurückfahren und danken für euer Vertrauen.

Macrons Rede: Zwischen Zweifel und Spaltung

 «Wir müssen wohlwollend und respektvoll sein», sagte Macron an seine Rede vor Hunderten Anhängern in Paris. Denn Frankreich stecke tief in Zweifeln und Spaltung. «Wir müssen stark sein, aber niemand wird am Wegesrand zurückgelassen», so Macron. 

Wie die französische Presse berichtet, habe Macron auch Stimmen von Menschen erhalten, die seine Politik nicht unterstützen, aber den rechten Wahlsieg verhindern wollten. (cst/sda)

Cassis gratuliert Macron

Bundespräsident Ignazio Cassis hat dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu seiner Wiederwahl gratuliert. «Unsere Länder sind eng miteinander verbunden, insbesondere durch die grössere Gemeinschaft von Auslandsschweizern und Franzosen», schreibt Cassis auf Twitter. 

Darum hat Macron es gepackt

Arroganz schlägt Inkompetenz: Darum hat Macron es gepackt – unsere Einschätzungen zur Wiederwahl von Emmanuel Macron: 

Stimmung rund um den Eiffelturm

Rund um den Eiffelturm wird mit Frankreich- und Europaflaggen getanzt und gefeiert. Hunderte Anhänger von Frankreichs Präsident haben sich in der Hauptstadt versammelt, um zu elektronischer Musik zu tanzen. (cst)

bild: keystone
bild: keystone

Merci qui?

Die französische Tageszeitung «Libération», die bekannt für ihre Titelseiten ist, zeigt sich heute so:

bild: libération
bild: libération

Auf die rhetorische Frage Merci qui? (wem danken?) schreibt die Zeitung: «Der grosse Sieger Emmanuel Macron verdankt seinen Erfolg dem demokratischen Aufbruch der Franzosen, die sich gegen die extreme Rechte mobilisiert haben, die stärker als zuvor ist.» (cst)

Von der Leyen gratuliert Macron: Gemeinsam werden wir Frankreich und Europa voranbringen.

Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen gratuliert Emmanuel Macron zur Wiederwahl. Auf Twitter schreibt sie: «Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer hervorragenden Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir Frankreich und Europa voranbringen.» (cst)

bild: twitter
bild: twitter

Le Pen sieht ihr Ergebnis als Sieg

Marine Le Pen sieht sich nicht als Verliererin – im Gegenteil: Sie hält ihr Ergebnis für einen Erfolg: «Das Ergebnis selbst stellt einen strahlenden Sieg dar», sagte Le Pen am Sonntagabend in Paris. Das Ergebnis sei ein Zeugnis für das grosse Misstrauen des französischen Volkes, sagt Pen mit Blick auf die Regierung in Frankreich und der Europäischen Union. «Wir sind entschiedener denn je, die Franzosen zu verteidigen», betonte Le Pen. Sie kündigt an, weiter politisch aktiv zu bleiben. (cst/sda)

«Marcon ist der am schlechtesten gewählte Präsident»

Der Politiker Jean-Luc Mélenchon reagierte auf die Ergebnisse der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen: «Die Wahlurnen haben entschieden, Madame Le Pen ist geschlagen». Der französische Linksaussen-Kandidat Jean-Luc Mélenchon hatte seine Anhänger dazu aufgerufen, in der zweiten Runden nicht für die rechtsextreme Marine Le Pen zu stimmen, nach dem er sich im ersten Wahlgang auf dem 3. Platz gereiht hat. Er macht auch auf die tiefe Wahlbeteiligung aufmerksam: «Marcon ist der am schlechtesten gewählte Präsident der 5. Republik.» (cst)

Stichwahl am 24. April 2022

Frankreich steht nach dem Erfolg des liberalen Staatschefs Emmanuel Macron und der Rechten Marine Le Pen in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Beide zogen im Kampf um das höchste Staatsamt in die Stichwahl am 24. April ein. Laut vorläufigem Endergebnis vom Montag kam Macron im ersten Durchgang auf 27,84 Prozent der Stimmen und zog unerwartet klar an seiner stärksten Gegnerin vorbei, die bei 23,15 Prozent der Stimmen lag. Die weiteren zehn Kandidaten schieden aus.

Die Stichwahl zwischen Macron und Le Pen ist eine Neuauflage ihres Duells von 2017. Damals unterlag die Rechte dem Politikjungstar klar. «Was am 24. April auf dem Spiel steht, ist keine Wahl der Umstände, sondern eine Entscheidung für die Gesellschaft, eine Entscheidung für die Zivilisation», sagte Le Pen am Sonntagabend. Zwei entgegengesetzte Visionen für die Zukunft hätten sich durchgesetzt.

Zu einer Stichwahl kommt es, falls im ersten Wahlgang kein Kandidat und keine Kandidatin die absolute Mehrheit aller abgegebenen Stimmen auf sich vereint hat. Diese wurde für den 24. April 2022 vorgesehen. Kandidieren dürfen an diesem Tag nur die die beiden erstplatzierten Kandidaten – womit es zur folgenden Ausmarchung:

  • Emmanuel Macron (LREM): im ersten Wahlgang 27,8 % der Stimmen gewonnen
  • Marine Le Pen (RN): im ersten Wahlgang 23,2 % der Stimmen gewonnen

Empfehlungen gescheiterter Kandidaten

Die Unterstützungsaufrufe für Macron setzten schon kurz nach den ersten Hochrechnungen ein. Grünen, Sozialisten und Republikaner sprachen sich im Kampf gegen Le Pen für den Liberalen aus, der Linke Mélenchon zumindest eindeutiger als vor fünf Jahren gegen die Rechte. Die Formierung einer erneuten «Mauer» gegen Le Pen scheint bereits im Gange.

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Tabelle: watson/pit. Quelle: Aussagen der Kandidierenden

Die rechte Politikerin hingegen müsste erheblich gegen Macron mobilisieren, um zu gewinnen. Zwar kann sie auf Unterstützer von Éric Zemmour und Stimmen einiger rechter Konservativer setzen, jedoch kaum aus dem Mitte-Links-Lager, dem sie sich nach der Wahl mit Forderungen zu sozialer Gerechtigkeit bereits zu nähern versuchte. Hier würde es ihr wohl vor allem helfen, wenn von Macron frustrierte Linke der Wahl einfach fernblieben und so ihre Prozente in die Höhe trieben.

(sda/pit)

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101 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rim
24.04.2022 15:47registriert Februar 2018
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass einer der zwei bernischen Ständeräte (Salzmann SVP) offen sagte, dass er Le Pen wählen würde und er hoffe, dass sie die Wahl gewinnt. Berner Bürgerinnen und Bürger sollten das nie vergessen! Kaum jemals vorher hat Salzmann damit so klar gezeigt, wes "Geistes Kind "er ist.
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*sharky*
24.04.2022 15:13registriert Oktober 2014
Marine Putin
Macron oder Le Pen? In Frankreich fällt heute die Entscheidung\nMarine Putin
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Wolf im Fuzzipelz
17.04.2022 00:15registriert August 2018
Sollte Le Pen gewinnen wird es Zapfen düster und dass nicht nur für Frankreich.
Was ist nur mit unserer Gesellschaft los, dass solche Menschen überhaupt eine Chance bekommen.Klar haben die Franzosen ein grosses Problem mit der Integration und Kriminalität der eingewanderten, aber wie stellen sich die Le Pen wähler das vor,alle ausschaffen? Es ist nun mal ein Fakt das die grande nation auch nur grande wurde weil sie früher ihre Kolonien ausbeuteten also sollten sie diesen Menschen auch ein Recht geben in Frieden ohne Ausgrenzung und mit Chancen Gleichheit seite an seite Franzosen/inen zu sein
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