In einer Affäre um dubiose Umfrageaufträge sind sechs einst enge Mitarbeiter von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy in Polizeigewahrsam genommen worden. Es geht um Günstlingswirtschaft und Veruntreuung öffentlicher Mittel.
Verhört werde unter anderen der frühere Generalsekretär im Elysée-Palast, Claude Guéant, verlautete es am Mittwoch aus Justizkreisen in Paris. In dem Fall geht es um Zweifel daran, dass während Sarkozys Amtszeit eine Reihe von Umfragen an neun Meinungsforschungsinstitute ordnungsgemäss vergeben wurden.
Neben Guéant und einem weiteren Ex-Generalsekretär im Elysée, Xavier Musca, wurde die einstige Büroleiterin von Sarkozy, Emmanuelle Mignon, in Polizeigewahrsam genommen. Betroffen waren auch die einstigen Sarkozy-Berater Jean-Baptiste de Froment, Jean-Michel Goudard und Julien Vaulpré.
Die Justiz ermittelt zu dem Vorwurf, der Elysée-Palast habe unter Sarkozy in den Jahren 2007 bis 2012 ohne ordnungsgemässe öffentliche Ausschreibung eine Reihe von Umfragen in Auftrag gegeben. Profitiert haben soll davon insbesondere sein einstiger Berater Patrick Buisson vom äussersten rechten Lager, der nun aber nicht in Polizeigewahrsam genommen wurde. (sda/afp)