International
Frankreich

Massenproteste in Frankreich: Macron unbeliebter denn je

Massenproteste in Frankreich eskalieren:

1 / 11
Massenproteste in Frankreich eskalieren
Aus Protest gegen geplante Steuererhöhungen auf Diesel und Benzin sind in Frankreich am Samstag Zehntausende auf die Strassen gegangen und ...
quelle: epa/epa / ian langsdon
Auf Facebook teilenAuf X teilen

283'000 demonstrierten gegen französische Regierung – Macron unbeliebter denn je

18.11.2018, 02:3618.11.2018, 03:59
Mehr «International»

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verliert in der Bevölkerung weiter an Rückhalt: In einer Umfrage sank seine Zustimmungsrate auf einen neuen Tiefststand von 25 Prozent. Im Oktober hatte sie noch bei 29 Prozent gelegen.

In der jüngsten Umfrage des Instituts Ifop, die in der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche» veröffentlicht wurde, gaben lediglich vier Prozent der Teilnehmer an, dass sie «sehr zufrieden» mit Macrons Regierungsarbeit seien, 21 Prozent waren demnach «überwiegend zufrieden». Deutlich höher war der Anteil der Macron-Kritiker: 34 Prozent der Teilnehmer gaben an, «überwiegend unzufrieden» mit ihrem Präsidenten zu sein, 39 Prozent bezeichneten sich gar als «sehr unzufrieden».

French President Emmanuel Macron listens to employees during a visit at the Whirlpool factory in Amiens, France, Tuesday, Oct. 3, 2017. Macron visits an ailing Whirlpool dryer factory in northern Fran ...
Nur noch jeder vierte Franzose unterstützt Macron.Bild: AP/REUTERS

Die Zustimmungsrate von Macrons Premierminister Edouard Philippe sank ebenfalls: Sie sank um sieben Prozentpunkte auf 34 Prozent. Für die Umfrage waren vom 9. November an bis Samstag knapp 2000 Erwachsene befragt worden.

Macron hatte das Präsidentenamt im Mai vergangenen Jahres angetreten. Seine Umfrageergebnisse bestätigen den Trend, dass französische Präsidenten bereits kurz nach ihrer Wahl bei einer Mehrheit der Bürger auf Kritik stossen. So hatte Macrons sozialistischer Amtsvorgänger François Hollande nach etwa der gleichen Zeit im Amt eine Zustimmungsrate von nur noch 20 Prozent, bei Nicolas Sarkozy waren es immerhin 44 Prozent.

So erzieht Emmanuel Macron einen Teenager:

Video: srf

Massenprotest am Samstag

Mit seiner Reformpolitik löste Macron in den vergangenen Monaten immer wieder Massenproteste aus. Am Samstag gab es nach Angaben des Innenministeriums rund 2000 Protestaktionen der Bewegung «Gelbe Warnwesten» (gilets jaunes) mit knapp 283'000 Teilnehmern. Dabei wurden eine Demonstrantin getötet und mehr als 220 Menschen verletzt.

Die Demonstranten blockierten unter anderem Strassen, Supermärkte und Tankstellen und verursachten so enorme Verkehrsbehinderungen. 117 Menschen wurden festgenommen.

Die Protestbewegung der «Gelben Warnwesten» richtet sich gegen das Vorhaben der Regierung, die Steuern für Autofahrer im kommenden Jahr weiter zu erhöhen. Geplant ist unter anderem eine Anhebung der Abgaben auf Diesel und Benzin. Ein Liter Superbenzin kostet derzeit in Frankreich rund zwei Euro. (sda/afp)

Franzosen demonstrieren gegen Macrons Reformen:

1 / 24
Franzosen demonstrieren gegen Macrons Reformen
Mehr als 100'000 Menschen haben am Donnerstag in mehreren Städten gegen Macrons Reformpolitik demonstriert.
quelle: epa/epa / yoan valat
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Mann geht bei Kreuzfahrt in Australien über Bord – Leiche geborgen

Nach stundenlanger fieberhafter Suche ist in Australien ein über Bord gegangener Kreuzfahrt-Passagier tot aus dem Meer geborgen worden. Der Mann sei in der Nacht zum Montag (Ortszeit) knapp 20 Kilometer vor dem Hafen von Sydney aus noch ungeklärter Ursache ins Wasser gefallen, berichteten australische Medien unter Berufung auf die Polizei. Zahlreiche Einsatzkräfte suchten mit Booten sowie mit einem Helikopter aus der Luft mehr als sechs Stunden lang nach dem Vermissten. Am Vormittag sei schliesslich seine Leiche entdeckt worden.

Zur Story