Heftige Schneefälle haben im Südosten Frankreichs für Chaos gesorgt. Ein Mann wurde am Donnerstagabend von einem Baum erschlagen, wie mehrere französische Medien unter Berufung auf die Präfektur berichteten.
Der Verkehr kam teilweise zum Erliegen, Züge fielen aus und Tausende Menschen waren ohne Strom. Der französische Wetterdienst warnte in mehreren Départements im Osten des Landes vor Schnee und Glätte.
Ein Autofahrer wollte am Abend in der Nähe der Stadt Bourgoin-Jallieu eine blockierte Strasse freiräumen, wie unter anderem die Zeitung «La Dauphine» berichtete. Dabei wurde er von einem Baum, der unter der Schneelast umkippte, erschlagen. Ein weiterer Mensch, der dem Mann in den 60ern zu Hilfe gekommen war, wurde leicht verletzt.
In den Départements Drôme, Isère, Rhône und Ardèche waren am späten Donnerstagabend rund 200'000 Haushalte ohne Strom, wie der Netzbetreiber Enedis mitteilte. Techniker waren im Einsatz, um die Störung zu beheben. Eine Notfallnummer wurde freigeschaltet.
«Auf so kleinem Raum ist das wirklich aussergewöhnlich», sagte Antoine Jourdain, Technischer Direktor und Leiter der nationalen Kriseneinheit von Enedis, dem Sender BFMTV. Die Bäume würden unter der Schneelast umstürzen und auf die Stromleitungen fallen. Bei der Gemeinde Tournon-sur-Rhône war zum Beispiel eine 20'000-Volt-Stromleitung aufgrund des Schnees ausgefallen.
Zahlreiche Zugstrecken rund um Grenoble seien mindestens bis Freitagmittag gesperrt, sagte ein Sprecher der französischen Bahn SNCF der Nachrichtenagentur AFP. Betroffen seien etwa die direkten Verbindungen Grenoble-Lyon, Grenoble-Valence und Grenoble-Veynes. Zahlreiche Lkw blieben zeitweise auf den eingeschneiten Strassen liegen. Die Behörden riefen Anwohner auf, das Auto stehen zu lassen. Ausserdem wurden zahlreiche Strassen gesperrt.
Der Wetterdienst warnte in Höhenlagen vor bis zu 30 Zentimeter Schnee, örtlich sogar vor mehr als 50 Zentimeter. Die Schneefälle sollten den Meteorologen zufolge in der Nacht zu Freitag anhalten.
Ein verfrühter Wintereinbruch machte auch Millionen von Spaniern zu schaffen. In der nördlichen Hälfte des Landes waren weite Teile am Freitag schon frühmorgens nach heftigen Schneefällen in der Nacht mit einer dicken und grossflächigen weissen Decke überzogen.
Die Schneefallgrenze fiel in einigen Regionen auf 700 Meter. Mehr als 80 Strassen, darunter wichtige Landstrassen und Autobahnen, wurden gesperrt oder waren für normale Autos nahezu unbefahrbar, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.
Der Wetterdienst Aemet hatte zuvor am Freitag für 20 der insgesamt 50 Provinzen des Landes Alarmstufe Orange oder Gelb ausgegeben. Auf des Urlaubsinsel Mallorca war es am Freitag vorwiegend kalt, windig und regnerisch; in den Bergen fiel der Niederschlag sogar auch in Form von Schnee. (aeg/sda/dpa)