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SUV-Fahrer fährt Velofahrer in Paris nach Streit tot

SUV-Fahrer fährt Velofahrer in Paris nach Streit tot

16.10.2024, 15:44
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paris velo überfahren
Bild: x.com

Ein SUV-Lenker steht in Paris unter Verdacht, einen Velofahrer nach einem Verkehrsstreit absichtlich überfahren und getötet zu haben. Der 52 Jahre alte Lenker schweren Geländewagens sei nach dem Zwischenfall im Zentrum der Stadt am Dienstagabend noch vor Ort festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Da Zeugen von einem absichtlichen Verhalten des Lenkers sprachen, als dieser mit dem Auto auf den 27 Jahre alten Velofahrer zufuhr, nahm die Kriminalpolizei Ermittlungen wegen Mordverdachts auf.

Die beiden Männer sollen einen Streit gehabt haben, und als sie weiterfahren wollten, rammte der Lenker SUV den Velofahrer und überrollte ihn auf seinem Weg, berichtete die Zeitung «Le Parisien». Der Velofahrer erlitt einen Herzstillstand und die schnell eintreffenden Rettungskräfte konnten ihn nicht mehr wiederbeleben.

Bürgermeisterin fordert strenge Strafe für Autofahrer

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die sich seit Jahren für einen Ausbau von Radwegen und Radfahrspuren in der Hauptstadt einsetzt, reagierte erschüttert und empört. «Gestern Nachmittag starb ein 27-jähriger Velofahrer, nachdem er auf dem Boulevard Malesherbes im 8. Arrondissement absichtlich von einem Autofahrer überfahren worden war.» Diese Tat müsse schwer bestraft werden. Im Auto des SUV-Lenkers sass nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch dessen 2007 geborene Tochter.

Die starke Zunahme des Veloverkehrs in Paris führt regelmässig zu chaotischen und gefährlichen Situationen. Verantwortlich sind auch die Velofahrer selber, die Regeln missachten und mit riskanten Fahrmanövern versuchen, schneller vorwärtszukommen. Vor gut einem Jahr führte die Stadt einen Verhaltenskodex für den Strassenverkehr, einen «code de la rue», ein, um alle Verkehrsteilnehmer zu mehr gegenseitigem Respekt zu ermuntern.

Für SUV hat Paris den Parktarif seit Anfang Oktober verdreifacht. Die schweren Wagen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit, argumentierte die Stadt. (sda/dpa)

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187 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kobL
16.10.2024 17:06registriert Januar 2014
Da ich selbst schon Opfer von so einem Deppen wurde: Man muss nicht mal was falsch gemacht haben und nur existieren. Extrem viele Auto fahrende kennen die Verkehrsregeln für Velo fahrende nicht mal ansatzweise und greifen dann zu Selbstjustiz. Was ich schon angehupt und extra eng überholt wurde, weil ich nicht auf einem Trottoir oder auf einem Busstreifen fuhr und sie nicht sofort an mir vorbei kamen.

Darum liebe Auto fahrende: Es nicht eure Aufgabe für Ordnung auf der Strasse zu sorgen, sondern die der Polizei! Alles andere ist strafbar. Auch wenn der Velo fahrende sich falsch verhalten hat
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Dr. Rodney McKay
16.10.2024 16:10registriert September 2024
Wie krank muss man sein?…

Es braucht:
- Fahrradwege
- Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Städten
- deutlich höhere Strafen bei Verkehrsverletzungen egal ob von Auto- oder Velofahrern begangen.

Und was den Fall hier betrifft: Einbuchten bis er ins Gras beisst.
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Aschenmadlen
16.10.2024 19:53registriert Juli 2017
Fuchtel mal mit einer Gabel (kann Menschen verletzen) am HB rum, dann fuchtel mit dem Sturmgewehr rum. Die Reaktion darauf wird berechtigt anders ausfallen. Darum zieht für mich das Argument: "aber Velofahrer halten sich kaum an Regeln" nicht. Jeden Monat werden Fussgänger durch Motorfahrzeuge totgefahren, Kinder auf dem Zebrastreifen zur Schule. Wärs ein unvorsichtiger, rücksichtsloser Velofahrer gewesen, würde das Kind noch leben. Ein Fahrzeug mit über 1t Masse und weit über 100kW Leistung besitzt nun mal eine x Fach höheres Schadenspotenzial und erfordert somit grössere Verantwortung.
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