Blutiger Sommer in Marseille: Der Krieg zwischen Drogenbanden in der französischen Hafenstadt hat in der Nacht zum Donnerstag sein zehntes Opfer binnen zwei Monaten gefordert.
Ein Mann sei auf offener Strasse mit gezielten Schüssen niedergestreckt worden, ein Begleiter wurde lebensgefährlich verletzt, berichtete die örtliche Zeitung «La Provence».
Von den Tätern gebe es noch keine Spur. Die Kriminalpolizei rechne die Tat einer Serie von Abrechnungen zu, die sich seit dem Juli häuften. Erst am Montag waren 51 neue Polizisten in die zweitgrösste französische Stadt beordert worden, wie die Präfektur mitteilte.
Bei dem Bandenkrieg gehe es um Gebietsansprüche von Drogenbanden sowie gegenseitige Abrechnungen, berichtete die Zeitung «Le Monde» am Donnerstag. Die Opfer seien meist junge Männer, regelmässig träfen verirrte Schüsse aber auch Unbeteiligte.
So starb Anfang Juli eine 17-Jährige auf der Rückbank eines Autos nach drei Schüssen in den Kopf, der Kugelhagel galt aber wohl dem Beifahrer, der an der Schulter verletzt wurde. In der seit vielen Jahren von blutigen Drogenkonflikten belasteten Stadt habe die Polizei nun zwei Einheiten der Bereitschaftspolizei CRS dauerhaft stationiert, um die Banden zu destabilisieren, schrieb «Le Monde». (aeg/sda/dpa)