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Paris sperrt linke Autobahnspur für Autos mit mehr als 1 Person

Taxis block and slow down traffic on the northern highway leading to Paris, Monday Dec. 15, 2014. Several hundred taxis blocked the roads heading from the Roissy Charles de Gaulle airport, then inched ...
Der Pariser Verkehr ist berühmt-berüchtigt.Bild: AP/AP

Paris sperrt linke Autobahnspur für Autos mit mehr als 1 Person

Paris reserviert von März an eine Fahrspur der Stadtautobahn im Berufsverkehr für Fahrgemeinschaften, Taxis und Busse. Die Massnahme diene dem Klimaschutz, teilte die Stadt mit.
04.02.2025, 05:1404.02.2025, 06:40
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Ausserdem soll den 550'000 Anliegern des Boulevard Périphérique, wie die 35 Kilometer lange Stadtautobahn um Paris genannt wird, eine gesündere Lebensumgebung beschert werden. In Paris sei die stark befahrene Autobahn der Bereich mit der höchsten Umweltverschmutzung und einer um bis zu zweieinhalbmal erhöhten Belastung mit Feinstaub, hiess es.

Um die Luftverschmutzung und die Zahl der Unfälle zu reduzieren, hatte Paris im Oktober bereits die Höchstgeschwindigkeit auf der Périphérique von 70 auf Tempo 50 gesenkt. Während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer war bereits vorübergehend eine Fahrspur für Teilnehmer und Mitwirkende der Spiele reserviert worden.

Rund 1,5 Millionen Autos rollen täglich über die Autobahn. Nach Angaben der Stadt sind 80 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer alleine unterwegs. Wenn mehr Menschen eine Fahrgemeinschaft bildeten, reduziere dies Staus, Lärm und Umweltbelastungen.

Bussgeld von 135 Euro droht

Nun wird demnach jeweils die äusserste linke Spur von montags bis freitags zwischen 7.00 und 10.20 Uhr sowie von 16.00 bis 20.00 Uhr für Personenwagen mit mindestens zwei Insassen, Taxis, Busse und Menschen mit einem Behindertenausweis reserviert. In einer Übergangsphase würden Fahrer, die das Verbot missachteten, auf Leuchttafeln gebeten, die Spur zu wechseln. Vom 1. Mai an drohe dann ein Bussgeld von 135 Euro, wenn die KI-gestützte Überwachung einen Verstoss registriert. Bei Staus und Unfällen kann die Spur kurzfristig wieder freigegeben werden.

Auch in anderen französischen Städten wie Strassburg, Grenoble, Rennes, Lyon, Lille und Nantes werden bereits separate Fahrspuren für Fahrgemeinschaften getestet. Auf die Regelung weist ein neues Verkehrszeichen – eine weisse Raute auf blauem Grund – hin.

Paris will Autonutzung zurückdrängen

Die Regelung auf der Stadtautobahn ist Teil der Verkehrswende in Paris, mit der die Autonutzung zurückgedrängt werden soll. So wurden im Herbst auch die Parkgebühren für schwere Autos in der Stadt drastisch erhöht und eine verkehrsberuhigte Zone im Zentrum geschaffen, die nur noch Anwohner befahren dürfen und Menschen, die dort etwas zu erledigen haben. Ziel der Massnahme ist es, den Durchgangsverkehr durchs Zentrum zu reduzieren. (sda/dpa)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Poci
04.02.2025 06:40registriert November 2017
Paris macht das richtig. Wäre zu wünschen, dass sich das die Schweizerstädte abschauen. Als wir im Sommer durch Frankreich fuhren mussten wir auf dem Land durch viele Gemeinde fahren, welche auf dem gesamten Geimendegebiet Tempo 30 hatten. Für den Autofahrer mühsam - für die Anwohner ein Segen. Das sollte überall so sein.
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Puki
04.02.2025 06:55registriert August 2019
Überall scheint Veränderung im Strassenverkehr möglich zu sein, ausser in der Schweiz. Ob diese altbekannte Idee, Fussgängerbereiche vergrössern, separate Velospuren, MIV aus den Stadtzentren verbannen, grossflächig 30er-Zonen, usw. Viel zu wenig wird umgesetzt und dazu noch viel zu zögerlich.
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