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Nord Stream 2: Ex-Kanzler Schröder beklagt «Russland-Bashing»

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Der ehemalige deutsche Bundeskanzler ist seit 2005 für die Nord Stream AG tätig.Bild: keystone

Deutscher Ex-Kanzler Schröder beklagt «Russland-Bashing» in Debatte über Nord Stream 2

30.01.2021, 13:37
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Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Forderungen nach einer Einstellung des umstrittenen Ostsee-Pipeline-Projekts Nord Stream 2 zurückgewiesen. Gleichzeitig forderte er eine stärkere Nähe Deutschlands zu Russland.

Die in der Presse geäusserte Kritik an der Pipeline spiegele nicht die Meinung der Bürger wider, sagte Schröder der «Rheinischen Post» vom Samstag. «Das Russland-Bashing, was da betrieben wird, ist nicht die Mehrheitsmeinung unseres Volkes – davon bin ich jedenfalls überzeugt.»

Die Pipeline solle auch angesichts des Atom- und Kohleausstiegs «die Energieversorgung der nächsten Generation sicherstellen», sagte Schröder. Die USA seien hingegen daran interessiert, ihr Fracking-Gas in Deutschland zu verkaufen, das aber «umweltschädlich, teurer und qualitativ nicht so gut verwendbar» sei wie das Pipeline-Gas, sagte Schröder. «Wenn wir die Fertigstellung stoppen, sägen wir energiepolitisch den Ast ab, auf dem wir sitzen.»

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler ist seit 2005 für die Nord Stream AG tätig, seit 2017 ist er ausserdem Verwaltungsratspräsident des grössten russischen Erdölkonzerns Rosneft. Neben den USA fordern auch zahlreiche europäische Staaten den Stopp des vorwiegend deutsch-russischen Pipeline-Projekts. (viw/sda/afp)

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Gerhard Schröder und seine Ex-Doris
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Gerhard Schröder und seine Ex-Doris
Juni 2005: Der damalige Kanzler Schröder wartet mit seiner Frau auf die Ankunft des französischen Präsidenten Chriac.
quelle: x00493 / â© reuters photographer / reuter
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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gurgelhals
30.01.2021 13:47registriert Mai 2015
Zwei Worte: "Lupenreiner Demokrat"
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John Galt
30.01.2021 13:54registriert November 2014
Genau wegen Leuten wie Schröder ist es nötig ein Russland Bashing zu betreiben. Er ist einer von denen, die für russisches Geld Russlands Ansehen bei uns aufpolieren sollen.
Zum Glück haben die meisten Leute vergessen, dass er Sozialdemokrat war.
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rolf.iller
30.01.2021 15:27registriert Juli 2014
Der Herr Schröder sollte dem Herrn Putin doch bitte wiedermal das Prädikat "lupenreiner Demokrat" verleihen. Damit wir mal wieder wissen woran wir sind.
Es ist schon faszinieren wie man mit ausreichen Geld und Macht das gute Gewissen über Bord werfen kann.
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