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Mann stellt Butscha-Massaker nach – mitten in Moskau

Mann stellt Butscha-Massaker nach – mitten in Moskau

Mit auf dem Rücken verbundenen Händen legte sich ein Aktivist an mehreren Orten in der russischen Hauptstadt Moskau auf den Boden – aus Protest. Die davon verbreiteten Bilder wecken Assoziationen.
06.04.2022, 07:3906.04.2022, 08:44
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Ein Artikel von
t-online

Ein Mann hat in Russland mit einer Aktion gegen die mutmasslichen Kriegsverbrechen der russischen Truppen in der Ukraine demonstriert. Mit auf den Rücken gebundenen Händen legte er sich an mehreren Orten in der russischen Hauptstadt Moskau auf den Boden – offenbar als Symbol für die Gräueltaten in Butscha , einem Vorort von Kiew.

Die Bilder, die das russische Nachrichtenmagazin «Holod.media» am Dienstag auf Twitter veröffentlichte, zeigen den Demonstranten an verschiedenen Plätzen der Hauptstadt. Auf einem liegt er etwa nahe der Christ-Erlöser-Kathedrale, ganz in der Nähe des Kremls, auf der Strasse. Seine Hände hat er sich mit einem weissen Band auf den Rücken gebunden. 

Mit auf dem Rücken verbundenen Händen wurden auch einige der insgesamt hunderten Leichen in Butscha gefunden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht russische Truppen, die den Ort zuletzt besetzt hatten, für die Tötungen verantwortlich.

«Holod.media» ist eines der letzten unabhängigen russischen Medien. Die Redakteure des Mediums sind nach Angaben der «BBC» mittlerweile jedoch ins Ausland geflohen. Unabhängige Medien wurden teils schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine als «terroristische Organisationen» eingestuft. Anfang März verschärfte der Kreml dann sein Mediengesetz. Bei der Verbreitung von angeblich falschen Informationen drohen demnach bis zu 15 Jahre Haft. In russischen Staatsmedien wird etwa nicht von einem Krieg gegen die Ukraine gesprochen, sondern von einer «militärischen Spezialoperation».

Verwendete Quellen:

((MaM,t-online ))

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Journalist platzt nach Zweifel an Butscha-Bildern der Kragen
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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Swen Goldpreis
06.04.2022 07:54registriert April 2019
Hut ab vor dem Mut!
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RicoH
06.04.2022 08:33registriert Mai 2019
Es braucht extrem viel Mut, eine solche Aktion durchzuführen.
Vermutlich ist damit sein früheres Leben nicht mehr existent.
Trotzdem hoffe ich, dass dem Mann nichts geschieht.
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cille-chille
06.04.2022 08:22registriert Mai 2014
Respekt
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