Im Kampf gegen Ebola ist Wissenschaftlern ein wichtiger Fortschritt gelungen: Eine in der Demokratischen Republik Kongo durchgeführte klinische Studie habe ergeben, dass zwei neue Medikamente die Sterblichkeitsrate von Ebola-Patienten drastisch reduzierten.
Die Behandlung von Ebola-Patienten mit den Medikamenten REGN-EB3 und mAb114 habe die Sterblichkeitsrate auf 29 beziehungsweise 34 Prozent reduziert, teilte die US-Gesundheitsbehörde NIH am Montag mit. Die Behörde finanzierte einen Teil der Studie.
Unbehandelt liegt die Sterblichkeitsrate von Ebola-Infizierten bei 60 bis 67 Prozent. Auch nach der Therapie mit den bisher üblichen Medikamenten Zmapp und remdesivir stirbt noch rund die Hälfte aller Patienten.
Die endgültige Analyse der im November vergangenen Jahres begonnenen Studie werde zwar erst im Herbst erwartet, sagte der Direktor des NIH-Instituts für Allergien und Infektionserkrankungen, Anthony Fauci, der Nachrichtenagentur AFP. Doch die Schwelle für erfolgreiche Tests sei bei REGN-EB3 bereits erreicht, bei mAb114 fast.
Ein unabhängiges Gremium habe die Studie deshalb nach 681 Behandlungen abbrechen lassen. Ursprünglich seien 725 Behandlungen im Rahmen der Studie geplant gewesen. Beide Medikamente können damit ab sofort für die Therapie von Ebola-Patienten eingesetzt werden.
Wie das bisher verwendete Medikament Zmapp sind REGN-EB3 und mAb114 sogenannte monoklonale Antikörper, die unterbinden, dass das Ebola-Virus weitere Zellen im Körper des Infizierten ansteckt.
Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigten, dass es möglich sei, die Sterblichkeitsrate bei Ebola «drastisch zu verringern», sagte Fauci. Allerdings sei der Kampf gegen Ebola-Ausbrüche vor allem eine Frage der Prävention.
«Der beste Weg, einen Ausbruch (der Krankheit) zu beenden, ist eine gute Impfung, ebenso wie eine gute Überwachung der Kontaktwege, die Isolation (von Patienten) und, letztlich, die Behandlung», sagte er.
Der Chef der gemeinnützigen britischen Organisation Wellcome Trust, Jeremy Farrar, erklärte, die Studienerkenntnisse würden «zweifelsohne Leben retten».
Seit dem Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo vor einem Jahr sind in dem zentralafrikanischen Land mehr als 1800 Menschen an dem Virus gestorben.
Das Virus wird von wilden Tieren auf Menschen übertragen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge verbreitet sich Ebola unter Menschen durch den direkten Kontakt mit dem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von Infizierten. (sda/afp)