International
Gesundheit

Scientology-Schiff unter Quarantäne gestellt – Masern an Bord

The Freewinds cruise ship is docked in the port of Castries, the capital of St. Lucia, Thursday, May 2, 2019. Authorities in the eastern Caribbean island have quarantined the ship after discovering a  ...
Das über 130 Meter lange Kreuzfahrtschiff Freewinds im Hafen von Castries, St.Lucia.Bild: AP/AP

Scientology-Schiff unter Quarantäne gestellt – Masern an Bord

Die Behörden der Karibikinsel St.Lucia haben verfügt, dass 300 Passagiere und Besatzung das Kreuzfahrtschiff nicht verlassen dürfen.
02.05.2019, 22:0003.05.2019, 08:43
Mehr «International»
«So durfte niemand das Schiff verlassen, die Crew und die Passagiere an Bord durften nicht gehen.»
Dr. Merlene Frederick-James, St.Lucia

Ein Kreuzfahrtschiff der Scientology-Organisation ist wegen eines Masernfalles in einem Hafen der Karibikinsel St.Lucia unter Quarantäne gestellt worden. An Bord befinden sich etwa 300 Menschen.

Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sei es Besatzung und Passagieren seit zwei Tagen nicht erlaubt, das Schiff «Freewinds» zu verlassen, teilte am Donnerstag die Leiterin der medizinischen Dienste des Kleinstaats, Merlene Fredericks-James, mit.

Die Schiffsreisenden forderten den Angaben zufolge 100 Impfdosen gegen die Masern an, die ihnen die Behörden von St.Lucia kostenlos zur Verfügung stellen wollten. Impfungen sind bei der Scientology-Organisation, die sich selbst als Kirche beschreibt, erlaubt. Der Masernpatient stand unter verschärfter Beobachtung.

Erst der zweite Masernfall in diesem Jahr

Der Heimathafen der «Freewinds» befindet sich auf Curaçao, einer weiter südwestlich gelegenen Karibikinsel. Das Schiff wird laut Darstellung von Scientology für Reisen mit spirituell-religiösem Charakter verwendet.

Laut den jüngsten Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation gab es in der Karibik in diesem Jahr bislang nur einen einzigen Masernfall. Bei dem Patienten handelte es sich um ein vierjähriges Kind auf den Bahamas, das aus Frankreich dorthin gereist war.

Hingegen grassiert die potenziell tödliche Krankheit, gegen die man sich impfen kann, in den USA. Dort hat es innert Jahresfrist bereits mehr als 700 gemeldete Fälle gegeben – der höchste Wert seit die Krankheit im Jahr 2000 als beseitigt erklärt worden war. «Diese Masern-Epidemie ist ein perfekter Sturm von Impfstoffverweigerung, Dummheit und Gruppendenken», zitiert Gizmodo einen Experten.

1979 wurde die britische Kolonie St.Lucia eine parlamentarische Monarchie und Mitglied im Commonwealth of Nations, wodurch es die Unabhängigkeit erlangte.

(dsc/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Masern-Ausbruch in Amerika
1 / 5
Masern-Ausbruch in Amerika
Eine Dosis MMR-Impfstoff zur Immunisierung gegen Masern, Mumps und Röteln.
quelle: ap/ap / damian dovarganes
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Weltweiter Anstieg der Masernfälle
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Julien Marchand
03.05.2019 07:54registriert März 2014
Na, Gott wirds schon richten...
1018
Melden
Zum Kommentar
avatar
maljian
03.05.2019 07:55registriert Januar 2016
Und in der Schweiz gibt es bereits 2 Todesfälle.

https://m.srf.ch/news/schweiz/masern-in-der-schweiz-bag-berichtet-von-zwei-todesfaellen

Letztes Jahr war es empfohlen Babys mit 12 Monaten die MMR Impfung zu geben. Auf Grund der Fälle in diesem Jahr wurde der Impfplan angepasst und es wird empfohlen Babys bereits mit 9 Monaten zu impfen.

Wir haben es gemacht und ich kann die Leute einfach nicht verstehen, wie sie das Leben ihrer Kinder aufs Spiel setzen können. 😡
964
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yolo
03.05.2019 09:43registriert Mai 2015
Man muss eh nur die Kinder impfen, die man gerne behalten möchte.
735
Melden
Zum Kommentar
18
Benko soll im Sommer 2023 Millionengelder verschoben haben

Rund um den Tiroler Immobilienunternehmer René Benko und den Niedergang seines weitgehend insolventen Signa-Firmennetzwerks sind weitere Details ans Licht gedrungen. Laut österreichischen Medien soll Benko im vergangenen Sommer innerhalb des Signa-Konglomerats Millionengelder verschoben haben.

Zur Story