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Good News: Die Kindersterblichkeit sank um die Hälfte – Bad News: Noch immer sterben jeden Tag 16'000

Ein Kind in Jemen erhält Medizin. Die meisten Todesursachen könnten durch einfache Massnahmen verhindert werden.
Ein Kind in Jemen erhält Medizin. Die meisten Todesursachen könnten durch einfache Massnahmen verhindert werden.
Bild: YAHYA ARHAB/EPA/KEYSTONE

Good News: Die Kindersterblichkeit sank um die Hälfte – Bad News: Noch immer sterben jeden Tag 16'000

Millionen von Kinderleben gerettet: Der Erfolg weltweiter Bemühungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung ist beachtlich. Aber längst nicht genug. Mehr Kinder könnten vor dem Tod bewahrt werden.
09.09.2015, 02:4009.09.2015, 06:22
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Die weltweite Kindersterblichkeit hat sich laut UNO-Angaben seit 1990 mehr als halbiert. Damals starben noch 12.7 Millionen Kinder unter fünf Jahren, in diesem Jahr werden es geschätzte 5.9 Millionen sein.

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Allerdings sei das UNO-Millenniumsziel nicht erreicht worden, diese Todesfälle um zwei Drittel bis 2015 zu reduzieren, heisst es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. 2015 sei aber aller Voraussicht nach das erste Jahr, in dem die Sterblichkeit auf weniger als sechs Millionen Kinder sinkt.

Trotz der beachtlichen Reduzierung um 53 Prozent im Vergleich zu 1990 würden aber noch an jedem Tag durchschnittlich 16'000 Kinder sterben. Dabei seien die meisten Todesursachen vermeidbar, heisst es in dem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Kinderhilfswerks UNICEF, der Weltbank und der UNO-Abteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (UNDESA).

«Wir wissen, wie die Sterblichkeit unter Neugeborenen weiter verringert werden kann.»
Flavia Bustreo, stellvertretende WHO-Direktorin

Einfache Massnahmen, grosser Effekt

Neben Frühgeburten werden als Hauptursachen Lungenentzündungen, Komplikationen bei der Geburt, Durchfall, Blutvergiftung und Malaria genannt. 45 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in den ersten 28 Lebenstagen. Bei nahezu der Hälfte spiele Unterernährung eine Rolle. Die höchsten Sterberaten seien immer noch in Afrika südlich der Sahara sowie in Südasien zu verzeichnen.

UNO-Experten rufen deshalb zu stärkerer Hilfe für arme Länder in diesen Regionen auf, um deren Gesundheitswesen zu verbessern – insbesondere bei der Schwangerenbetreuung und der Geburtsmedizin.

«Wir wissen, wie die Sterblichkeit unter Neugeborenen weiter verringert werden kann», erklärte die stellvertretende WHO-Direktorin Flavia Bustreo. Das Leben Tausender von Babys könne durch «einfache und bezahlbare» medizinische Massnahmen gerettet werden.

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(sda/dpa)

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