International
Griechenland

Griechenland: Rund 700 Geflüchtete waren auf dem Fischkutter

Über 700 Geflüchtete an Bord: Foto zeigt Fischkutter, kurz bevor er sinkt

15.06.2023, 07:2415.06.2023, 08:12
Mehr «International»

Die Suche nach weiteren Überlebenden des schweren Bootsunglücks vor Griechenland ist in der Nacht zum Donnerstag ohne Erfolg fortgesetzt worden. «Weder Überlebende noch weitere Opfer wurden in der Nacht entdeckt», sagte ein Sprecher der griechischen Küstenwache am Donnerstagmorgen im Staatsrundfunk.

This undated handout image provided by Greece's coast guard on Wednesday, June14, 2023, shows scores of people covering practically every free stretch of deck on a battered fishing boat that late ...
Auf dem völlig überfüllten Boot sollen sich bis zu 700 Menschen aufgehalten haben.Bild: keystone

An Bord des untergegangenen Fischkutters könnten nach Aussagen von geretteten Migranten mehr als 700 Menschen gewesen sein. Die meisten konnten offensichtlich nicht rechtzeitig das rund 30 Meter lange und verrostete Boot verlassen, als es am Mittwochmorgen rund 50 Seemeilen (rund 92 Kilometer) vor der südwestlichen Küste Griechenlands kenterte und unterging.

Fotos zeigen, dass sich allein schon an Deck des verrosteten Fischkutters bis zu 200 Menschen drängten. Auszumachen sind ein weiteres Zwischendeck und der Rumpf. Griechische Medien berichteten, bei den 104 geretteten Menschen handele es sich ausschliesslich um Männer. Die übrigen Passagiere, darunter nach Angaben der Überlebenden auch schwangere Frauen und viele Kinder, sollen sich unter Deck aufgehalten und beim schnellen Sinken des Bootes keine Chance gehabt haben, sich nach draussen zu retten.

Survivors of a shipwreck sleep at a warehouse at the port in Kalamata town, about 240 kilometers (150 miles) southwest of Athens, Wednesday, June 14, 2023. A fishing boat carrying migrants capsized an ...
104 Menschen haben das Unglück überlebt. Sie wurden in den Hafen von Kalamata gebracht.Bild: keystone

Schiffe der griechischen Küstenwache und Kriegsmarine brachten bislang die Leichen von 79 Menschen zum südgriechischen Hafen von Kalamata. Die 104 Überlebenden wurden in Zelten im Hafen dieser Hafenstadt untergebracht. 26 von ihnen hätten im Krankenhaus hauptsächlich wegen Unterkühlung behandelt werden müssen, teilten die Behörden mit. Die Suchaktion dauere an, hiess es.

Das Boot war bereits am Dienstag in internationalen Gewässern zwischen Griechenland und Italien entdeckt worden. Die griechische Küstenwache und auch vorbeifahrende Frachter hatten den Menschen per Funk Hilfe angeboten, doch die Migranten lehnten ab und gaben an, weiter nach Italien fahren zu wollen. Am frühen Mittwochmorgen soll es dann an Bord zu Panik gekommen sein. Das Boot kenterte und sank laut griechischer Küstenwache schnell. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Wenn Golf ein Kampfsport wird ...
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
15
Spionage: «China will zeigen: Wir kriegen euch überall»
Die Festnahme des mutmasslichen China-Spions in einem AfD-Büro wirft Fragen auf. Was China mit solchen Zuträgern bezwecken könnte, erklärt Asien-Expertin Mareike Ohlberg.

Im Brüsseler Büro des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah ist ein mutmasslicher Spion Chinas enttarnt worden. Mareike Ohlberg, Asien-Expertin beim German Marshall Fund, erklärt, was China mit solchen Zuträgern bezweckt und welche Gefahren daraus erwachsen.

Zur Story